Vom 30. September bis 12. Oktober 2008 finden im Festspielhaus Hellerau bei Dresden die 22. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik statt. Unter dem Thema „Musik und Film“ bietet das Festival in diesem Jahr Konzerte, Musiktheater, audiovisuelle Improvisationen, Filmmusik live, Performances, Installationen, Filmvorführungen, ein Kolloquium und vielfältige Nachtprogramme - Bilder zum Hören und Musik zum Schauen in allen erdenklichen Spielarten.

Highlights sind u.a. die Uraufführung der Oper „Colourful Penis“ von Maria de Alvear, die in ihrem ersten Bühnenwerk in einer fantastisch-pittoresken Bühnenszenerie mit viel Witz einen männlichen Individuationsprozess beschreibt, sowie die in Koproduktion mit den Wiener Festwochen entstandene phänomenale Neuinszenierung von Karlheinz Stockhausens Oper "Michaels Reise um die Welt" durch die legendär-radikale katalanische Aktionstheatertruppe La Fura dels Baus. In einer weiteren Musiktheater-Uraufführung versucht außerdem der Leipziger Komponist Daniel Smutny mit einem Künstlerteam ein mit ganz verschiedenen künstlerischen Mitteln gesponnenes Endlosmärchen nach dem Vorbild von Sheherazades „Märchen aus 1001 Nacht“.

Daneben gibt es eine Reihe von Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Dresdner Kultureinrichtungen. Die Dresdner Sinfoniker (die übrigens am 6. September mit einem großen Jubiläumskonzert ihr 10jähriges Bestehen feiern: www.dresdner-sinfoniker.de/presse/downloads/Broschuere_klein.pdf) improvisieren live zu Stanley Kubricks Science fiction-Klassiker "2001-Odyssee im Weltraum". Die Dresdner Philharmonie widmet sich der klanggewordenen Bilderflut von Oliver Messiaens "Des Canyons aux Étoiles", und das musica-viva-ensemble dresden unter Udo Zimmermann tritt den Beweis an, dass hervorragende Filmmusik auch ohne Bilder bestehen kann.

Während Benedikt Masons surreales Film-Opern-Spektakel „Chaplin Operas“ mit dem Ensemble Modern und neuvertonte Stummfilme der 20er Jahre mit dem Ensemble Ascolta eher in die Frühzeit des Films zurückführen, sind andere Programme ganz auf die neuesten Entwicklungen im Miteinander von Bildern und Klängen gerichtet. So werden für ihre Musik prämierte Kurzfilme gezeigt, in der audiovisuellen Installation „Gulliver Dreaming“ die Geräusche alltäglicher Servicemaschinen untersucht oder in audiovisuellen Improvisationen, Performances und Konzerten mit der ungarischen Band Zagar, dem Ensemble Partita Radicale, der ukrainischen Underground-Band ukr.tele.kom, den britischen Experimental-Musikern Project DARK oder auch jungen russischen und bulgarischen Multimediaperformern und Bands experimentelle Wege beschritten.