20 Jahre nach der Gründung des ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe zog der Vorstand des ZKM Peter Weibel in einer Jahrespressekonferenz Bilanz und gab einen Ausblick in das Jubiläumsjahr. »Wir können am ZKM nicht nur zufrieden mit unserer Vergangenheit sein, sondern haben auch allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.«, so Peter Weibel. »In Karlsruhe heißt ZKM immer noch Zukunft der Künste und Medien in der Kühnheit der Demokratie.«

218.000 Menschen besuchten 2008 die Ausstellungen und Veranstaltung des ZKM, so dass Peter Weibel „von einer Konsolidierung der Besucherzahlen auf einem sehr hohen Niveau“ sprach. Dies gelte insbesondere, wenn man diese Zahlen mit denen kultureller Institutionen in größeren Städten vergleiche. Mit mehr als 30 internen und externen, kleineren sowie großen Ausstellungen dokumentierte das ZKM 2008 eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit. Den großen Erfolg dieser Ausstellungen belegen zum einen die Besucherzahlen, zum anderen die Übernahme von drei Ausstellungen an internationale Standorte. So wird die Ausstellung „Paul Thek“ ab dem 6. Februar an der Reina Sofia in Madrid zu sehen sein, während eine Version der Ausstellung „YOU_ser“ an das Museum Santral nach Istanbul geht. Die noch laufende Schau „Medium Religion“ wird ab Mai in Irland zu sehen sein.

2009 feiert das ZKM sein 20-jähriges Bestehen. 1989 wurde das ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe in Form einer Stiftung ins Leben gerufen. 1999 wurde das Museum für Gegenwartskunst in ein Museum für Neue Kunst überführt, das eng mit privaten Sammlungen kooperiert. Dieses ZKM Museum für Neue Kunst eröffnete am 4. Dezember 1999 feiert damit 2009 sein 10-jähriges Jubiläum.

20 Ausstellungen, Symposien, Aufführungen und Vorführungen werden, über das ganze Jahr verteilt, diese beiden Jubiläen zelebrieren. Dabei wird das Jubiläumsjahr zum Anlass genommen, um in einem kritischen Rückblick eine Leistungsbilanz zu ziehen und in einem Ausblick die Zukunft des ZKM zu profilieren. Zwei große Ausstellungen werden ab Oktober ZKM im Medienmuseum und ab Dezember im ZKM Museum für Neue Kunst die Produktions- und Sammlertätigkeit am ZKM dokumentieren.

Innovationen und Transformationen des ZKM werden das Jahr 2009 prägen. Das 20-jährige Jubiläum ist ein Ansporn, den neuen Anforderungen an die Idee des Museums durch die Globalisierung und das Web 2.0 gerecht zu werden. So wird das ZKM 2009 einige technische Neuerungen in der Museumsvermittlung präsentieren. Als erste kulturelle Institution Deutschlands wird hier der QR-Code (Quick Response Code) als Medium der Vermittlung in großem Umfang eingesetzt. Inhalte der Ausstellungen und Veranstaltungen sind so jederzeit per Handy-Nutzung in Bild und Ton abrufbar.

Aber auch die Bewahrung der Vergangenheit wird 2009 Thema im ZKM sein:
20 Jahre ZKM bedeutet auch 20 Jahre Produktion und Präsentation von Medienkunstwerken. Deren Restaurierung stellt eine wachsende Herausforderung dar – technisch wie auch finanziell. Das ZKM stellt sich dieser Herausforderung mit Hilfe von internationalen Experten und Unterstützung durch die Stifter. »Nach wie vor bauen wir auch auf die Beiträge von Sponsoren. Diese können eine Patenschaft für die Restaurierung einer bestimmten Arbeit übernehmen und so Robbenbabys der Kunst retten«, so Weibel. Als positives Beispiel nannte er die Finanzierung einer aktuellen Version der Arbeit »Karlsruhe Moviemap« durch die Karlsruher Verkehrsbetriebe. Er dankte vor allem den beiden Partnern des ZKM, der Landesbank Baden-Württemberg und der EnBW für ihre kontinuierliche Unterstützung und die enge Kooperation.

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