Am Samstag, 11.11., feiert die Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz ihren 20. Geburtstag. Sie wurde am 11.11.1986 gegründet und erfüllt seitdem ihren Stiftungszweck durch ein in Europa einmaliges Konzept zur Nachwuchsförderung in der Kammermusik und durch Konzerte im ganzen Bundesland Rheinland-Pfalz.

In einem Festakt am Samstag um 16 Uhr in der Staatskanzlei in Mainz werden Staatsminister Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner und Kultur-Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig die Bedeutung und Geschichte der Villa Musica würdigen. Aktuelle und ehemalige Stipendiaten der Stiftung, darunter der Pianist Martin Stadtfeld, werden mit langjährigen Dozenten konzertieren. Am selben Abend um 19 Uhr findet ein Festkonzert statt, das im Radio-Programm SWR2 live übertragen wird.

Beiträge zu 20 Jahre Villa Musica im Internet unter www.villamusica.de und im Radioprogramm SWR2 am Samstag, 11.11. ab 19:03 Uhr. Zum Jubiläum erscheint eine kostenlose Festschrift (Info: 06131 / 9251800).

Hintergrund

In einem Pressgespräch in der Villa Musica betonte Kultur-Staatssekretär Hofmann-Göttig die internationale Bedeutung der Landesstiftung, die er als Vorstandsvorsitzender leitet: “Unser Ausbildungskonzept ist einmalig, von nationaler, ja internationaler Bedeutung. Musikstudentinnen und -studenten aus der ganzen Welt erhalten bei Villa Musica die Gelegenheit, über mehrere Jahren hinweg Kammermusikprojekte auf höchstem Niveau kostenlos wahrzunehmen ­ in einer Dichte und Konzentration, wie sie an keiner Hochschule möglich wären. Denn zum einen musiziert der Nachwuchs hier Seite an Seite mit renommierten Professorinnen und Professoren aus der ganzen Welt. Im praktischen Miteinander erarbeiten sie Konzertprogramme, die anschließend in Rheinland-Pfalz auf Tournee gehen. Zum anderen unterhält Villa Musica in Schloss Engers in Neuwied eine Kammermusik-Akademie, wie es sie so in Europa kein zweites Mal gibt.³

Einer der wichtigsten Momente in der Geschichte der Stiftung, die Hofmann-Göttig skizzierte, war 1994 die Aufstockung des Stiftungskapitals, das derzeit bei rund 21 Millionen Euro liegt. Aus den Zinsen kann das Jahresbudget bis heute weitgehend bestritten werden. Weitere Wegmarken in der Entwicklung der Stiftung waren: die Einführung von Probespielen, für die sich gegenwärtig mehr als 300 junge Musiker jährlich bewerben, der Ausbau von Schloss Engers zur Kammermusikakademie und die Übereignung des Schlosses an die Stiftung. Wesentlich für die Wirkung der Villa Musica im ganzen Land seien, so Hofmann-Göttig, die Intimität, das hohe Niveau und die Jugendlichkeit der Konzerte. Hinzu kommen die besondere Atmosphäre in Burgen und Schlössern, die enge Kooperation mit den Mitveranstaltern vor Ort, aber auch Transparenz der Strukturen innerhalb der Stiftung.

Geschäftsführer Kurt Karst führte aus, wie wichtig in den letzten Jahren die Kooperation mit den anderen Landesinstitutionen geworden sei: mit dem Landesmusikrat und der Landesmusikakademie, mit der Musikhochschule Rheinland-Pfalz und vor allem mit dem SWR. Zuversichtlich blicke Villa Musica in die Zukunft: Der zu erwartende Rückgang bei den Zinserträgen des Stiftungskapitals kann durch langfristig geplante Maßnahmen aufgefangen werden. Die Stiftung wird ihrer Linie der Nachwuchsförderung und eines flächendeckenden Konzertprogramms für Rheinland-Pfalz treu bleiben.