Bei den 18. Tagen Neuer Musik in Weimar steht - unter dem Motto "KLANG RAUM ILLUSION" - die Verwendung neuer Technologien im Mittelpunkt, die es ermöglichen, unerhörte virtuelle Klangräume zu schaffen und die Grenzen von Realität und Illusion aufzuheben. Dabei soll es durch den Einsatz des Wellenfeldsynthesesystems IOSONO zu bisher kaum vorstellbaren Hörerlebnissen kommen. Die revolutionäre Neuerung ermöglicht es, im Konzertsaal ein natürliches und räumliches Klangfeld zu erzeugen. Zu diesem Zweck sind 192 Lautsprecher in einem Ring um den Wiedergaberaum platziert. Durch eine gezielte Ansteuerung der einzelnen Lautsprecher können komponierte Klang-Bewegungen auf allen Plätzen in gleicher Qualität räumlich gehört werden.

"Ein ideales Medium für die Raum-Musik des 21. Jahrhunderts", freut sich Festivalleiter Michael von Hintzenstern, der sich seit Jahren für eine sinnvolle Einbeziehung neuer Technologien in den Musizierprozeß einsetzt.

Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Ingenieuren des Fraunhofer Instituts Ilmenau konnte der Weimarer Komponist Hans Tutschku (*1966 ), der seit September 2004 als Professor an der Harvard University (Boston) lehrt, eine Steuersoftware entwickeln, die es ermöglicht, dem Wellenfeldsynthese-System seine Klänge und von ihm programmierte Raum-Bewegungen zu senden.

Bei den 18. Tagen Neuer Musik in Weimar soll das mobile IOSONO-System erstmalig in einem Konzertsaal installiert und bei Aufführungen eingesetzt werden. Ganz auf die neuen Möglichkeiten zugeschnitten ist ein Programm mit Werken von Hans Tutschku: elektroakustische Kompositionen und Kammermusik mit Live-Elektronik, die vom Ensemble für Intuitive Musik Weimar interpretiert wird. (29.10.05, 19 Uhr)

Aktuelle Tendenzen internationaler elektroakustischer Musik werden in einem weiteren Konzert vorgestellt, das von Hans Tutschku speziell für das IOSONO-System konzipiert wurde. (29.10., 21.00 Uhr)

Für beide IOSONO-Konzerte liegen bereits zahlreiche Kartenbestellungen aus dem In- und Ausland vor!

Bei "The Hands" von Michael Waisvisz (Holland), der im Duo mit Hans Tutschku (Boston) musiziert, kommt eine Vielzahl an Sensoren zum Einsatz, über die Klänge ausgelöst werden können, deren Spielweise an die feinmotorische Kontrolle klassischer Instrumente anknüpft. (27.10.05, 20 Uhr).

An einen Wegbereiter elektroakustischer Musik in Osteuropa soll die Aufführung der "Spektren - elektronische Metamorphosen und Kommentare zum 1. Teil des ’Wohltemperierten Klaviers’ von J. S. Bach"" von Miro Bázlik (*1931) erinnern, die 1971 in Bratislava realisiert wurden. (27.10.05, 22 Uhr)

Weitere Annäherungen an das Festivalthema bieten drei Konzerte, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für elektroakustische Musik (DEGEM) und dem Studio für elektroakustische Musik (SeaM) der Hochschule für Musik "Franz Liszt" im Fürstensaal stattfinden (29. 10., 18 Uhr und 20.30 Uhr sowie 30.10., 11 Uhr). Bei der sonntäglichen Matinee wird Prof. Robin Minard unter der Überschrift "Carte blanche" seine klingende Visitenkarte abgeben.

Kontakt:
Klang Projekte Weimar e.V.
P.-Schneider-Str. 26
99423 Weimar
Tel./Fax: 03643/ 5 34 20
E-Mail: hintzenstern@gmx.de
www.tutschku.com
www.lmrthueringen.de/Projekte/Neue_Musik

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