Bei den 18. Tagen Neuer Musik in Weimar steht - unter dem Motto "KLANG RAUM ILLUSION" - die Verwendung neuer Technologien im Mittelpunkt, die es ermöglichen, unerhörte virtuelle Klangräume zu schaffen und die Grenzen von Realität und Illusion aufzuheben. Dabei wird es durch den Einsatz des Wellenfeldsynthesesystems IOSONO zu bisher kaum vorstellbaren Hörerlebnissen kommen. Die revolutionäre Neuerung ermöglicht es, im Konzertsaal ein natürliches und räumliches Klangfeld zu erzeugen. Zu diesem Zweck sind 192 Lautsprecher in einem Ring um den Wiedergaberaum platziert. Durch eine gezielte Ansteuerung der einzelnen Lautsprecher können komponierte Klang-Bewegungen auf allen Plätzen in gleicher Qualität räumlich gehört werden.

"Ein ideales Medium für die Raum-Musik des 21. Jahrhunderts!", freut sich Festival-Leiter Michael von Hintzenstern. Bei den 18. Tagen Neuer Musik in Weimar werde das mobile IOSONO-System erstmalig in einem Konzertsaal installiert und bei Aufführungen eingesetzt.

Ganz auf die neuen Möglichkeiten zugeschnitten ist ein Programm mit Werken von Hans Tutschku: elektroakustische Kompositionen und Kammermusik mit Live-Elektronik, die vom "Ensemble für Intuitive Musik Weimar" interpretiert wird. EFIM feiert damit zugleich sein 25jähriges Bestehen (28.10.05, 19 Uhr, "mon ami").
Aktuelle Tendenzen internationaler elektroakustischer Musik werden in einem weiteren Konzert vorgestellt, das von Hans Tutschku speziell für das IOSONO-System konzipiert wurde (28.10., 21.00 Uh, "mon ami").

Für beide IOSONO-Konzerte sind Karten-Vorbestellungen unbedingt erforderlich. Auf Grund der starken Nachfrage wird erwogen, um 22.30 Uhr ein drittes Konzert durchzuführen! Vorbestellungen unter: Tel./Fax: 03643/ 5 34 20, E-Mail: hintzenstern@gmx.de

Bei "The Hands" von Michael Waisvisz (Holland), der im Duo mit Hans Tutschku (Boston) musiziert, kommt eine Vielzahl an Sensoren zum Einsatz, über die Klänge ausgelöst werden können, deren Spielweise an die feinmotorische Kontrolle klassischer Instrumente anknüpft (27.10.05, 20 Uhr, Fürstenhaus).
"Elektroakutische Reflexionen" ist ein Programm überschrieben, in dem der 2. Abschnitt der "Spektren - Elektronische Metamorphosen und Kommentare zum 1. Teil des ’Wohltemperierten Klaviers’ von J. S. Bach" von Miro Bázlik (Bratislava) und die "Frankenstein Symphony" von Francis Dhomont (Paris) aufgeführt werden (27.10.05, 22 Uhr, Fürstenhaus). Dhomont (79), einer der Urväter der Elektroakustischen Musik, wird dabei selbst die Klangregie übernehmen!

"Als ein besonderer Glücksumstand ist die Vernetzung mit der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für elektroakustische Musik (DEGEM) und mit dem Studio für elektroakustische Musik (SeaM) der Hochschule für Musik "Franz Liszt" zu bezeichnen", betont Michael von Hintzenstern. So werden drei Konzerte das Programm bereichern, in denen mit weiteren Bezügen zum Festivalthema zu rechnen sei. Gespannt sein dürfe man auf die erst Anfang Oktober getroffene Auswahl der Kompositionen des DEGEM-Konzertes (29. 10., 18 Uhr) ebenso wie auf die beiden Präsentationen des SeaM (29.10., 20.30 Uhr und 30.10., 11 Uhr, Fürstenhaus), bei denen neben neuesten Produktionen der Kompositionsstudenten Kompositionen von Robin Minard und Michael Obst erklingen.

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