Aufregende und anstrengende Wochen liegen hinter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Internationalen Violin-Wettbewerbs Hannover, bei dem kurz vor Mitternacht nach einem atemberaubenden Finale der Erste Preisträger gekürt wurde: Fumiaki Miura gehört zur internationalen Streicher-Spitzenklasse. Mit dem Violinkonzert in D-Dur, op. 77 von Peter I. Tschaikowsky überzeugte er die elfköpfige Internationale Jury. Der 16-jährige Japaner, der in Wien studiert und zweitjüngster Wettbewerbsteilnehmer war, kommt in den Genuss der umfangreichen Preisträgerförderung, die ein Preisgeld von 50.000 Euro, die Vermittlung von Debütkonzerten und -rezitalen mit Orchestern und Ensembles von internationalem Rang, eine Naxos-CD-Produktion mit weltweitem Vertrieb, ein Foto-Shooting, die Gestaltung einer Künstlerwebseite sowie eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini (Parma, ca. 1765) als Leihgabe der Fritz-Behrens-Stiftung für drei Jahre umfasst.

Die strahlende Zweite Preisträgerin ist die Deutsch-Koreanerin Clara-Jumi Kang. Sie erhält eine Preisträgerförderung von 30.000 Euro. Yura Lee aus Südkorea erreichte den mit 20.000 Euro dotierten Dritten Platz. Den drei unplatzierten Preisträgern Yusuke Hayashi (Japan), Hyuk Joo Kwun (Südkorea) und Solenne Païdassi (Frankreich) werden je 8.000 Euro zuerkannt. Die Semifinalisten erhalten je 1.000 Euro.

Alle sechs Preisträgerinnen und Preisträger erhalten als Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen eine Geiger-Skulptur, die der niedersächsische Künstler Sebastian Peetz eigens für den Internationalen Violin-Wettbewerb Hannover 2009 der Stiftung Niedersachsen geschaffen hat.

Erstmals in der Wettbewerbsgeschichte wird der mit 5.000 Euro dotierte Preis einer Kritikerjury vergeben, den ebenfalls der Erstplatzierte Fumiaki Miura erhält. Auch die Zuhörer, die beide Finalkonzerte verfolgten, waren stimmberechtigt. Wer den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis gewinnt, wird bei der Preisverleihung im Rahmen des Gala-Preisträgerkonzertes verkündet.

Ein glanzvolles letztes Mal sind am morgigen 10. Oktober alle sechs Preisträger beim Gala-Preisträgerkonzert zu hören. Ab 19:30 Uhr werden sie ausgewählte Kompositionen aus dem Wettbewerbsrepertoire darbieten, wobei das große Violinkonzert mit Orchester dem Erstplatzierten vorbehalten ist. Hier wird in Anwesenheit der Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen die offizielle Preisverleihung durch den Präsidenten der Stiftung Niedersachen, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, erfolgen. Das Gala-Konzert im NDR Landesfunkhaus Niedersachsen wird sowohl als Livestream ab 19:30 Uhr unter http://www.ndr.de/kultur/musik/violinwettbewerb100.html.de als auch ab 20 Uhr live im Radio von NDR Kultur übertragen.

Der Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen, Joachim Werren, ist begeistert: ›Ich glaube, mit Fumiaki Miura haben wir die geigerische Entdeckung des Jahres gemacht.‹ Der Künstlerische Direktor Krzysztof Wegrzyn, der auch Vorsitzender der Internationalen Jury war, blickt auf die vergangenen zwei Wochen des Wettbewerbs zurück: ›Das künstlerische Niveau der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war so hoch wie nie. Ihre Ausstrahlung, Begeisterung, Tiefsinnigkeit und menschliche Reife hat uns alle tief berührt.‹

Der Internationale Violin-Wettbewerb Hannover – Joseph Joachim gewidmet – wird seit 1991 alle drei Jahre von der Stiftung Niedersachsen in Partnerschaft mit der Hochschule für Musik und Theater Hannover, dem Norddeutschen Rundfunk und der Staatsoper Hannover ausgerichtet. Der Wettbewerb ist Mitglied in der World Federation of International Music Competitions (Genf). Das nächste Mal findet der Wettbewerb im Herbst 2012 statt.