"Schumann und die Jugend" - unter diesem Motto steht in diesem Jahr das Bonner Schumannfest vom 2. bis 11. November. Noch stärker als zuvor setzt das von Markus Schuck geleitete und gemeinsam mit Andreas Etienne initiierte Festival in seiner 15. Auflage darauf, jungen Talenten eine Bühne zu geben. Schuck und Etienne: "Als Komponist und Musikkritiker hatte Robert Schumann stets den musikalischen Nachwuchs im Blick. Dem fühlen wir uns verpflichtet."

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch würdigte bei der Pressekonferenz das Engagement der Veranstalter: "Fünfzehn Jahre lang ein solches Fest mit Erfolg durchzuführen, ist eine Leistung, der ich mit Freude Anerkennung zolle." Er unterstrich den städtischen Beitrag zum Schumannfest: "In diesem Jahr sind es 20.000 Euro, und schon im Haushaltsentwurf 2013/14 sind wieder die 35.000 Euro vorgesehen, die die Stadt auch 2011 bereitgestellt hat; darüber muss jetzt die Politik entscheiden."

Die Jugend im Mittelpunkt

Schon mit dem Eröffnungskonzert am 2. November um 20 Uhr im Schumannhaus folgt das Schumannfest dem diesjährigen Motto "Schumann und die Jugend": Der 18-jährige Pianist Amadeus Wiesensee spielt Werke von Mozart, Beethoven, Brahms und Schumann. Wiesensee, unter anderem mit dem 1. Bundespreis bei "Jugend musiziert" ausgezeichnet, gehört zu den großen Hoffnungen der deutschen Klassik-Szene.

Einen weiteren pianistischen Akzent im Reigen der insgesamt zwölf Veranstaltungen setzt die Ukrainerin Marina Baranova am 8. November im Schumannhaus. Baranova hat gerade ihre Debüt-CD - "Marina Baranovaplays Schumann" - veröffentlicht und kommt mit einem reinen Schumann-Programm nach Bonn.

Einen ganz speziellen Höhepunkt im Programm verspricht ein Konzert junger Opernchöre am 3. November in der Evangelischen Trinitatiskirche: Die Kinder-und Jugendchöre des Brüsseler Opernhauses La Monnaie und des Theaters Bonn treten gemeinsam auf.

Ein Heimspiel hat am 4. November im Schumannhaus der junge Bonner Jazz-Pianist Johannes von Ballestrem. Von ihm sind eigene Stücke und Improvisationen über Schumann-Themen zu hören. Für Kinder ab sechs Jahren ist ein Konzert am 10. November in St. Maria Magdalena in Endenich gedacht, es geht dabei um Musik für das kleinste und das größte Instrument, für Flöte und Orgel.

A-cappella-Pop und ein Liederabend

Wie üblich, kommt auch Popmusik beim Schumannfestival nicht zu kurz. A-cappella-Pop gibt es mit den "Medlz" am 9. November in der Springmaus, am 7. November gastiert das Singer-Songwriter-Duo "Glasperlenspiel" in der Harmonie.

Ganz klassisch geht es dagegen beim Liederabend mit Mauro Peter am 10. November im Schumannhaus zu; Peter ist frisch gekürter Preisträger des Internationalen Schumann-Wettbewerbs in Zwickau.

Trios gestalten die Kammerkonzerte

Bei den Kammerkonzerten des Schumannfests sind in diesem Jahr zwei Trio-Formationen zu hören. Das Trio conBrio aus Kopenhagen spielt am 6. November im Schumannhaus; das Abschlusskonzert am 11. November bestreitet das Mendelssohn Trio Berlin mit einem außergewöhnlichen Auftritt im Theater im Ballsaal. Auf dem Programm stehen Werke von Astor Piazzolla und José Bragato; mit dabei ist an diesem Abend, an dem sich alles um den Tango dreht, die Tänzerin Christiane Palha.

Filmangebot rund um Schumann

Zwei Film-Veranstaltungen im Rex-Kino komplettieren das Programm des Festivals. Am 4. November stellt Bonns Generalintendant Klaus Weise einen Film seiner Wahl vor, Francois Truffauts "Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent". Am 11. November wird der kanadische Dokumentarfilm "Glenn Gould ¬¬– Genie und Leidenschaft" gezeigt.

Für das nächste Jahr kündigt das Schumannfest einen ’Umzug’ an. Es wird nicht mehr wie bisher im Spätherbst stattfinden sondern Ende Mai/Anfang Juni. Robert Schumanns Geburtstag am 8. Juni soll in Zukunft immer im Mittelpunkt des Festivals stehen.