Unser Bild Afghanistans ist geprägt von Krieg und Terror, doch das Land hat viel mehr zu bieten. Unter den Taliban verboten, später fast vergessen: Nach 30-jähriger Unterdrückung kommen nun Hüter der traditionellen afghanischen Musik erstmals im Ensemble nach Deutschland. Im Projekt ,,Safar" (auf Deutsch: Reise) begegnen sich sechs afghanische Meister und drei renommierte deutsche Jazz- und Popmusiker, um gemeinsam auf eine ungewöhnliche musikalische Reise zu gehen. Auf Einladung der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar wird das interkulturelle Ensemble vom 22. Juni bis 13. Juli 2012 in Berlin, Weimar, Rudolstadt und Bonn Workshops und Konzerte geben.

Nach einer ersten Projekt- und Probenphase in Berlin vom 22. bis 30. Juni reisen die Musiker weiter nach Weimar (1. bis 5. Juli). Hier organisiert der Studiengang „Transcultural Music Studies“ der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar einen Workshop mit den afghanischen Meistermusikern, im Tonstudio der Hochschule werden zugleich wertvolle Aufnahmen der vom Vergessen bedrohten traditionellen afghanischen Musik gemacht. Außerdem haben die Gäste aus Afghanistan ihren ersten öffentlichen Auftritt, zunächst noch ohne deutsche Beteiligung: Zum Auftaktkonzert lädt die Weimarer Musikhochschule am Mittwoch, 4. Juli um 19:30 Uhr in den Festsaal Fürstenhaus ein.

Im Anschluss reist das Ensemble vom 6. bis 8. Juli weiter zum Folk-Roots-Weltmusik-Festival (TFF) in Rudolstadt. Dort gibt es am 6. Juli um 20:30 Uhr ein rein afghanisches Konzert am Neumarkt, am 7. Juli dann einen Workshop sowie um 20:00 Uhr die Premiere des gemeinsamen Konzerts der Afghanen mit den deutschen Musikern. Dieses wird live vom Westdeutschen Rundfunk (WDR 3) übertragen. Die nächste Projektphase führt das Ensemble nach Bonn: Neben Workshops im Schumannhaus lädt der Europäische Musikrat und die Deutsche UNESCO-Kommission am 9. Juli zu einem Abend mit Vortrag und Podiumsdiskussion. Am Folgeabend, 10. Juli, ist das Ensemble mit einem Konzert um 19:30 Uhr im Gremiensaal der Deutschen Welle in Bonn zu erleben.

Abschluss und Höhepunkt der gemeinsamen Reise bildet das Konzert am 12. Juli um 20:00 Uhr im Haus der Kulturen der Welt. Im Beisein namhafter Bundespolitiker, Botschafter und des Sondergesandten der Bundesregierung für den Dialog zwischen den Kulturen, Dr. Heinrich Kreft, werden die afghanischen und deutschen Musiker nach diesem vorerst letzten, gemeinsamen Auftritt bei einem Empfang für ihr Engagement gewürdigt.

Maßgebliche Projektpartner sind das „European Music Council“ und das „Afghanistan National Institute of Music“, wichtigster Förderer ist das Auswärtige Amt.