Die „Ära Altenburg“ am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena nähert sich ihrer Vollendung: Zu Ehren des 65. Geburtstags von Institutsdirektor Prof. Dr. Detlef Altenburg am Montag, 9. Januar 2012 veranstaltet „sein“ Institut ab 10:00 Uhr bis in den Abend hinein einen Festakt samt wissenschaftlichem Symposium im Liszt-Salon der Altenburg. Grußworte sprechen ab 10:00 Uhr unter anderem Hochschulpräsident Prof. Dr. Christoph Stölzl, der Präsident der Gesellschaft für Musikforschung, Prof. Dr. Wolfgang Auhagen, sowie Prof. Dr. Klaus Manger von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Laudatio hält ab 11:00 Uhr Prof. Dr. Klaus Wolfgang Niemöller, langjähriger Ordinarius des Instituts für Musikwissenschaft der Universität zu Köln.

Verschiedene Zwischenmusiken und die Übergabe einer umfänglichen Festschrift lockern den Festakt auf, der um 11:30 Uhr in den Festvortrag von Prof. Dr. Rainer Kleinertz (Saarbrücken) „Vom Gegenstand der Musik“ mündet. Nach einer Mittagspause beginnt das musikwissenschaftliche Symposium „Musik und Politik“ dann um 14:15 Uhr mit Vorträgen von Professoren und Privatdozenten aus Weimar, Köln, Detmold, Heidelberg, Dresden und Bremen. Den Abschluss des festlich begangenen Geburtstages bildet ein Konzert des Liszt-Trio Weimar um 19:00 Uhr mit Werken von Joseph Haydn und Robert Schumann.

Detlef Altenburg wurde 1947 in Bad Hersfeld geboren und studierte in Marburg und Köln die Fächer Musikwissenschaft, Philosophie und Theologie. Zudem war er Schüler des legendären Barocktrompeten-Spielers Walter Holy. Nach seiner Habilitation in Köln mit „Studien zur Musikanschauung und zu den Reformplänen von Franz Liszt“ (1980) und diversen Gastprofessuren – unter anderem in Lissabon und Göttingen – wurde Altenburg mit 36 Jahren Professor für Musik des Mittelalters und der Renaissance am gemeinsamen Musikwissenschaftlichen Institut der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Gesamthochschule Paderborn. Zugleich richtete er in Detmold eine Lisztforschungsstelle ein, deren Ziel nach einer Faksimile-Edition der Liszt-Tagebücher die Neuedition sämtlicher Schriften von Franz Liszt war.

Nach zehnjähriger Lehr- und Forschungspraxis wechselte Altenburg dann von Detmold an die Universität Regensburg, wo er als Ordinarius fünf Jahre lang das dortige Musikwissenschaftliche Institut leitete. Im Jahr 1999 folgte er einem Ruf nach Weimar an das gemeinsame Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dessen Direktor er sofort wurde, und baute dieses zum mittlerweile bundesweit größten Institut für Musikwissenschaft aus. Neben seiner Arbeit in Forschung und Lehre betätigte sich Altenburg in führenden Positionen innerhalb seines Faches: So war er acht Jahre lang Präsident der Gesellschaft für Musikforschung und richtete in eben dieser Position unter anderem 2004 in Weimar den internationalen Kongress „Musik und kulturelle Identität“ aus. Darüber hinaus wirkte und wirkt Altenburg in der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt und in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, im Deutschen Musikrat sowie als Präsident der International Liszt Association. Ein besonderes Profil Altenburgs ist seine Herausgebertätigkeit. So initiierte er neben den Liszt-Schriften die Reihen „Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert“, „Musik und Theater“ sowie die „Weimarer Liszt-Studien“. Im Liszt-Jahr 2011 wirkte Detlef Altenburg zudem als Kurator der Landesausstellung „Franz Liszt. Ein Europäer in Weimar“.

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