„Musik ist kein Neben-Neben-Fach“: Mit diesen Worten umreißt Prof. Dr. Ortwin Nimczik, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Schulmusiker (VDS), die bundesweiten Missstände im schulischen Musikunterricht. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Schulmusik e.V. (AfS) hat der VDS zum 1. Bundeskongress Musikunterricht vom 19. bis zum 23. September 2012 nach Weimar eingeladen, der heute mit einer Vielzahl parallel laufender Workshops beginnt. Mit rund 1.500 Tagungsteilnehmern ist dieser Kongress der bisher größte seiner Art. Kooperationspartner sind die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, die Musikschule Ottmar Gerster und die Stadt Weimar.
„Musik ist eine Kernkompetenz ganzheitlicher Bildung“, bekräftigt Musikhochschulpräsident Prof. Dr. Christoph Stölzl ein Hauptanliegen des Kongresses: die Lobbyarbeit auf Bundesebene. Angereist sind Musiklehrerinnen und Musiklehrer aller allgemeinbildenden Schulen sowie Lehramt-Musik-Studierende, Referendar/innen, Erzieher/innen und Hochschullehrende. Mit öffentlichen Veranstaltungen wirkt der Kongress auch in die gastgebende Kulturstadt Weimar hinein. In rund 400 Workshops, Vorträgen, Diskussionsforen, Konzerten und Arbeitskreisen werden bewährte und innovative Inhalte, Konzeptionen, Themen, Materialien, Projekte, Initiativen und Methoden präsentiert, diskutiert und ausprobiert. So kann fünf Tage lang die große Bandbreite der Musikpädagogik – von der Frühförderung bis zur universitären Lehre und Forschung – kennengelernt, vernetzt und weiter entwickelt werden.
Tagungszentrum ist das „congresscentrum neue weimarhalle“. Insgesamt werden die Veranstaltungen an zwölf Tagungsstandorten im Weimarer Zentrum durchgeführt. Die drei großen Begriffe „Bildung“, „Musik“ und „Kultur“ spannen den weiten thematischen Rahmen des Kongresses. Um den Musikunterricht an der allgemeinbildenden Schule auch in Zukunft zu stärken und zu schützen, bedarf es einer klaren Positionierung der beiden großen musikpädagogischen Verbände AfS und VDS. Daher sollen auf diesem ersten gemeinsamen Bundeskongress mit gebündelten Kräften auch die gemeinsamen bildungspolitischen Anliegen deutlich hör- und sichtbar werden.
Im kulturellen Rahmenprogramm sind das Improvisationstheater „Rababakomplott“, die Bigband des Instituts für Schulmusik der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, das Orchester des Musikgymnasium Schloss Belvedere, die Band „Kirsche&Co.“, das Renaissance-Ensemble „Capella de la Torre“, die „Grenzsänger“ – eine Inszenierung mit über 100 Weimarer Schülerinnen und Schülern – sowie das a-cappella-Ensemble „Postyr Project“ zu erleben. Alle Konzerte sind öffentlich, Karten können im Tagungsbüro in der Weimarhalle oder an den Abendkassen erworben werden.
Zudem wird eine umfangreiche Verlags- und Musikalienausstellung in der Weimarhalle neue und bewährte Unterrichtsmaterialien, didaktische Konzepte, Literatur zum Klassenmusizieren und andere Noten oder Bücher vorstellen. Die Veranstaltung wird gefördert vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM).
Absätze