Mit dem Konzert „Klasse Klassik goes Proms“ ging gestern in München der Kongress „Musikvermittlung“, den der Deutsche Musikrat, der Bayerische Rundfunk und die Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet haben, zu Ende.

Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, Staatssekretär Karl Freller vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur das Positionspapier zum Thema „Mehr Musikvermittlung in Deutschland“, das während des Kongresses von Experten formuliert wurde. Darin wird u.a. gefordert:

• Es bedarf der Verankerung und Bereitstellung der Kapazitäten für ein verbessertes musisches Ausbildungsangebot für Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten

• Es bedarf verbesserter Rahmenbedingungen und einer Aufwertung von Musik in der Schule. Die Hochschulen müssen einen Perspektivwechsel durch stärkeren Praxisbezug in allen Bereichen der Musikausbildung und Öffnung für neue Entwicklungen und Berufsbilder vollziehen.

• Es bedarf einer Vereinfachung der öffentlichen und privaten Förderstrukturen für freie Musikinitiativen. Voraussetzung dafür ist ein neues Verständnis von Partnerschaft der Beteiligten.

• Musikvermittlung ist eine Pflichtaufgabe für Orchester und Musiktheater. Sie ist kein Ersatz für Musikerziehung in der Schule, sondern Unterricht an einem anderen Ort (Konzertbesuche, Opernbesuche und Workshops).

• Alle Anbieter von Radio- und Fernsehprogrammen – und nicht nur die öffentlich-rechtlichen – werden aufgefordert, die Programmangebote im Bereich der Musikvermittlung – hauptsächlich für Kinder und Jugendliche – zu erweitern und spezielle Sendeplätze sowie geeignete Sendeformen dafür anzubieten.

Dazu Martin Maria Krüger: „Jeder begegnet Musik. Oft geschieht dies durch Berieselung. Es muss ein Anliegen aller sein, die singen, die musizieren, die Musik senden und Musik unterrichten, Wege zur bewussten Beschäftigung mit Musik zu finden. Die Politik ist aufgerufen, fruchtbare Rahmenbedingungen von der Ausbildung der Lehrer und Erzieher bis zum Erhalt der Musikschulen und Orchester zu schaffen. Wir hoffen, dass dieser Kongress „Musikvermittlung“, der hochkarätige Verantwortliche aus allen Bereichen des Musiklebens zusammengeführt hat, Impulse für das Musikland Deutschland geben wird.“

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