Nicht nur eine Festival-Parade der Stars verbirgt sich hinter dem neuen Label „jazzahead!“, nicht nur eine Messe aus der Szene für die Szene, nicht nur eine Tagung und auch nicht bloß ein Treffen der Interessengruppen – „jazzahead!“ will all das zu einem musikalischen Gipfel neuen Typs vernetzen. Was wichtig ist und was wichtig werden wird in der aktuellen Jazz-Szene, das ist bei „jazzahead!“ vom 23. bis 26. März 2006 unter dem Dach des Congress Centrums Bremen versammelt. Die Messe- und Ausstellungsgesellschaft Hansa GmbH (MGH) hat mit dem Trompeter Uli Beckerhoff eine der prägenden Persönlichkeiten des zeitgenössischen Jazz in Deutschland als künstlerischen Leiter gewonnen.

Er gestaltet das Festivalprogramm, zu dessen Highlights die Bands des Gitarristen John Scofield, der Sängerin Maria João und des Saxophonisten Wolfgang Engstfeld mit dem Gastsolisten Randy Brecker gehören werden, die Sängerin Norma Winstone und die Bigband des NDR unter der Leitung von Colin Towns. Zudem präsentiert das „jazzahead!“-Festival eine echte Premiere – das „German Jazz Meeting“.

Das „German Jazz Meeting“ als ein Modul der „jazzahead!“ versammelt herausragende Musiker und Bands aus deutscher Jazz-Produktion, um sich internationalen Festival-Planern, Tournee-Managern und Kultur-Institutionen vorzustellen. Die Teilnehmer hat eine Fach-Jury ausgewählt: Programm-Planer aus Jazz-Clubs und Veranstaltungszentren, Radio-Redakteure, Journalisten und Vertreter aus dem Musikbeirat des Goethe-Instituts. Etwa 15 Bands werden sich im Rahmen von „jazzahead!“ mit kurzen „showcases“ präsentieren. Hierzu werden Festival-Direktoren, Journalisten und Agenturen aus der ganzen Welt eingeladen. So sollen deutsche Gruppen international bekannt gemacht werden. Auf diese Weise wird bereits in vielen europäischen Ländern die jeweilige nationale Szene erfolgreich gefördert – in Deutschland gab es ein solches Forum bisher noch nicht.

Auf den Podien und in den Diskussionsrunden der „jazzahead!“ werden derweil Fachleute über die wichtigsten Themen auf dem Weg zum Jazz debattieren: Der Berliner Anwalt Steven Reich etwa spricht über finanzielle und rechtliche Fragen, Club-Chefs und Festival-Direktoren beschreiben den Markt für Jazz-Konzerte, Produzenten und Radio-Redakteure die Gepflogenheiten bei der Vermittlung zwischen Musiker und Kundschaft. In einer speziellen Gesprächsreihe erinnern sich Prominente wie der Tournee-Veranstalter Fritz Rau an die Rolle, die Jazz-Musik in ihrem Leben gespielt hat.

Neu ist auch das Management-Symposium – das der Erkenntnis folgt, die sich in jüngster Zeit auf vielen Ebenen des wirtschaftlichen Prozesses durchgesetzt hat: wie nah einander nämlich die Wirtschaft und die Künste sind. Nicht umsonst waren einige bekannte Wirtschaftsführer lebenslang vom Jazz begeistert: der langjährige BDI-Chef Hans Olaf Henkel etwa oder SAP-Gründer Hasso Plattner. Spiritus Rector dieses Symposiums ist Prof. Dr. August-Willhelm Scheer (IDS Scheer).

Im Herzen des Geschehens präsentiert „jazzahead!“ nicht nur Labels, Verlage und Agenturen sowie die neuesten Entwicklungen des Instrumenten- und Zubehör-Baus, auch wird die Ausstellung „Jazz in Deutschland“ vom Jazzinstitut Darmstadt erstmals öffentlich gezeigt. Zudem stellen sich Jazz-Abteilungen deutscher Hochschulen in der Ausstellung vor und präsentieren ihr Arbeit in Konzerten und Gesprächen. Ergänzend bieten die flexiblen Tagungsräume des Congress Centrums den verschiedenen Vereinen und Verbänden Gelegenheit, im Rahmen von „jazzahead!“ eigene Hauptversammlungen und Tagungen auszurichten. So sollen auch die Interessenvertreter von Musikern, Komponisten, Produzenten, Schulen und Lehrern Teile vom „Netzwerk Jazz“ werden, das „jazzahead!“ entwickeln und stärken will.