„Familienbande. Lust und Leid“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr das Bonner Schumannfest (27.Mai bis 8. Juni). Beleuchtet werden dabei die unterschiedlichsten Arten von Familienbeziehungen in der Musik: Komponierende Familien (Bach, Mozart, Schumann, Mendelssohn, Strauß) sind ebenso im Programm vertreten wie familiäre Konstellationen unter den Interpreten. „Und wie immer“, sagt Festivalleiter Markus Schuck, „versteht sich das Schumannfest dabei vor allem als eine Bühne für junge Künstler, die am Anfang einer erfolgversprechenden Karriere stehen.

Das Eröffnungskonzert des Schumannfests am 27. Mai um 20 Uhr im Theater im Ballsaal steht exemplarisch für das Festival-Programm: Die Choreographin Louise Wagner, die Tochter von Wagner-Urenkelin und Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner, spricht zum Thema „Familienbande“, den musikalischen Teil bestreitet das Ensemble Percorda (Klavier und Schlagzeug). Auf dem Programm stehen Werke von den Brüdern Philidor (Marsch für zwei Paar Kesselpauken) sowie von Brahms (Haydn-Variationen), Schumann (Andante und Variationen) und Bartók (Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug).

Ein aparter Aspekt des Themas „Familienbande“ wird im Klavierabend von Lucy Jarnach behandelt (29. Mai, 20 Uhr, Schumannhaus). Die junge Pianistin spielt unter anderem Werke ihres Großvaters, des Komponisten Philipp Jarnach (1892-1982), der über 20 Jahre lang als Leiter der Meisterklasse für Komposition an der Kölner Musikhochschule arbeitete. „Verliebt, verlobt, verbündet“ – unter dieses Motto hat die Pianistin Sophie Pacini ihren Konzertabend mit Werken von Schubert, Chopin und Schumann gestellt (2. Juni, 20 Uhr, Schumannhaus). Der pianistische Teil des Schumannfests findet seinen Abschluss in einer „Nacht der Klavierduos“ (6. Juni, 20 Uhr, Theater im Ballsaal), bei der Florian Glemser und Franziska Leicht sowie die Geschwister Anna Rita und Laida Hitay zu hören sind. Speziell für diesen Abend hat der Komponist Paul Leonard Schäffer im Auftrag des Schumannfestes sein „Album für die Kinder“ (für zwei Klaviere zu vier Händen) geschrieben, das in der Duo-Nacht uraufgeführt wird.

Gleich drei Geschwister treten beim „Family Clash“ betitelten Trio-Abend im Theater im Ballsaal auf (3. Juni, 20 Uhr): Die mit Preisen geradezu überhäuften Brüder Alexej (Schlagzeug), Nicolai (Cello) und Wassily Gerassimez (Klavier) spielen unter anderem eigene Kompositionen. In Duo-Abenden gastieren die französische Geigerin Marina Chiche und die Pianistin Lidija Bizjak (30. Mai, 20 Uhr, Theater im Ballsaal) sowie Liv Migdal (Geige) und Marian Migdal (Klavier, 5. Juni, 20 Uhr, Schumannhaus) beim Bonner Schumannfest.

Für den Liedgesang hat das Festival zwei Abende reserviert. Das Ehepaar Anne-Theresa (Mezzosopran) und Lars Möller (Bariton) kommt zusammen mit dem Cellisten Frank-Michael Guthmann und der Pianistin Pauliina Tukiainen für einen Liederabend in das Theater im Ballsaal (31. Mai, 20 Uhr). Die Sopranistin Annika Gerhards, Mitglied der Wiener Staatsoper, bestreitet mit Tukiainen das Abschlusskonzert des Festivals (8. Juni, 20 Uhr, Schumannhaus).

An die ganze Familie wendet sich das Schumannfest speziell mit zwei Veranstaltungen. „Frederick – ein musikalisches Theaterstück“ führen Kinder des Trinitatis-Kindergartens Bonn und Mitglieder des Beethoven Orchesters gemeinsam auf (4. Juni, 15 Uhr, Evgl. Trinitatiskirche). Und einen „märchenhaften Nachmittag“ verspricht das Festival für den 6. Juni, 15 Uhr, ebenfalls in der Trinitatiskirche. Mit dabei sind das Junior-Orchester des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, das Ensemble Zeitklang und die Märchenerzählerin Rose Wolfgarten.

Eine Reise durch die Welt der Salonmusik unter besonderer Berücksichtigung der Familie Strauß unternimmt das Salonorchester „Fascination“ (28. Mai, 18 Uhr, Evgl. Trinitatiskirche). Den Spagat zwischen Oper und Pop probt die Opernband „The Cast“, die mit ihrem Programm „Oper macht Spaß“ am 3. Juni, 20 Uhr, im Haus der Springmaus zu Gast ist. Und Jazz und Weltmusik gibt es mit dem Pianisten Simon Nabatov und seinen „Improvisationen zur (Schumann)Nacht“ (7. Juni, 20.30 Uhr, Schumannhaus).

Wie üblich, bietet das Schumannfest in der Festivalzeit zusammen mit dem Rex Filmtheater ein umfangreiches Filmprogramm an. Zu sehen sind diesmal: „Die Trapp-Familie“ (31. Mai, 11 Uhr), „Exhibition on Screen: The Impressionists“ (31. Mai, 15 Uhr), „Das Fest“ (1. Juni, 20 Uhr), „Billy Eliot – I Will Dance“ (4. Juni, 11 Uhr) und „Wiedersehen mit Brundibár“ (7. Juni, 11 Uhr).

Tickets unter www.bonnticket.de und an der Abendkasse