Unter dem Titel „Brücken“ findet vom 2. bis 6. November 2004 in Rostock und Schwerin das erste Festival für Neue Musik in Mecklenburg-Vorpommern statt. Veranstalter ist der Musikverein Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Landesverband des Deutschen Komponistenverbandes. In acht Konzerten, darunter zwei Schülerkonzerten, werden neue Werke von Komponisten der Region als auch Werke anderer zeitgenössischer deutscher und ausländischer Komponisten aufgeführt. Die Konzerte werden gestaltet von dem „ensemble recherche“ Freiburg, dem „ensemble MV-connect“ Rostock sowie dem „Ensemble Neue Musik“ der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Rostock. Neben diesen Veranstaltungen bietet das Projekt Gespräche, Diskussionen und Workshops an.

Das Festival lädt einen „Composer in residence“ ein. In diesem ersten Jahrgang ist es der in Essen lebende Nicolaus A. Huber, einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Musik in Deutschland. Er wird sowohl Vorträge und Seminare halten als auch als Diskussionspartner zur Verfügung stehen. In einem Porträtkonzert (am 3. 11. mit dem „ensemble recherche“) werden einige seiner Werke vorgestellt.

Das „Brücken“-Festival, das als alljährlich stattfindendes Festival geplant ist, soll das Musikleben in Mecklenburg-Vorpommern erweitern. Die Veranstalter würdigen die enorme Entwicklung, die die Musik in der Kulturszene des Nordostens seit der Wende erfahren hat. Dies komme u.a. in mehreren sommerlichen Festivals und einer Vielzahl von örtlichen Konzerten und Konzertreihen zum Ausdruck. Vier Orchester bilden die Basis des Musiklebens, die von einer großen Zahl privat initiierter Kammerorchester und -ensembles ergänzt wird. Eine bedeutende Rolle spielt ebenfalls die Kirchenmusik, die an der Universität Greifswald auch über eine eigene Ausbildungsstätte verfügt. Städtische und private Musikschulen leisten die Nachwuchsarbeit. In Rostock ist zudem die vor zehn Jahren faktisch neu gegründete Hochschule für Musik und Theater beheimatet, deren Veranstaltungen bis weit in die Region ausstrahlen.

Die Initiatoren des Festivals stellen jedoch fest, dass die vermittelten Inhalte sich zumeist auf die historischen Epochen Barock, Klassik, Romantik und beginnende Moderne beschränken. „Mit dem „Brücken“-Projekt“, so Peter Manfred Wolf, Vorsitzender des Landesverbands des DKV, „wollen wir eine Ergänzung mit heutigem Musikschaffen anbieten, um die Lücke zur Neuen Musik zu schließen.“ Dabei können die Veranstalter u.a. auf den positiven Erfahrungen mit der seit sieben Jahren alljährlich im Februar/ März durchgeführten Konzertreihe „Neue Kammermusik – Komponisten des Landes stellen sich vor“ aufbauen.

Quelle: Musikverein Mecklenburg-Vorpommern, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Komponistenverbands

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