Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber hat beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen die Bedeutung des Opernhauses Nürnberg für den Kulturstaat Bayern gewürdigt. Stoiber: „Das Opernhaus ist ein Wahrzeichen Nürnbergs und ein glänzender Botschafter Bayerns über die Grenzen des Freistaates hinaus. Die Staatsregierung hat mit der Umwandlung dieses Hauses in ein Staatstheater ein klares Signal für die Metropolregion Nürnberg und den Kulturstaat Bayern gegeben. Die Förderung von Kunst und Kultur in ganz Bayern ist für uns eine wichtige Investition in die Zukunft unseres Landes. Kultur prägt unser Land, unseren bayerischen Charakter und die Identität unserer Heimat. Kultur hält das Land und die Menschen zusammen. Deshalb investieren wir auch dann in unsere Kultur, wenn die Zeiten finanziell schwierig sind. Dies war und ist Grundsatz meiner Kulturpolitik für Bayern.“

Laut Stoiber fördert der Freistaat in ganz Bayern den Betrieb der staatlichen und nichtstaatlichen Bühnen jährlich mit rund 150 Millionen Euro. Über 15.000 Vorstellungen pro Jahr werden in Bayern gegeben und von rund 5 Millionen Zuschauern besucht. Über eine halbe Milliarde Euro gibt der Freistaat jährlich für die Kulturförderung insgesamt aus. Zusätzlich wurde aus Privatisierungserlösen ein eigener Kulturfonds ausgestattet. Rund 10 Millionen Euro stehen so für die Förderung innovativer künstlerischer und kultureller Projekte zur Verfügung. Stoiber: „Wir haben in den zurückliegenden Jahren in ganz Bayern kulturelle Leuchttürme gefördert und dadurch die kulturelle Kraft und Vielfalt Bayerns umfassend gestärkt.“ Dazu gehören das neue Staatstheater und das ‚Neue Museum’ für Kunst und Design in Nürnberg ebenso wie die Pinakothek der Moderne und der Erweiterungsbau für die Akademie der bildenden Künste in München. Weitere kulturelle Glanzlichter sind die Sammlung Schäfer in Schweinfurt, das internationale Künstlerhaus ‚Villa Concordia’ in Bamberg, ein eigener Kulturspeicher in Würzburg und die Überführung der Bamberger Symphoniker in eine Staatsphilharmonie. Stoiber: „Das zeigt: Bayerische Kulturpolitik ist dezentral. Wir fördern das kulturelle Leben in ganz Bayern.“

Das Opernhaus in Nürnberg wurde zum 1. Januar 2005 in ein Staatstheater umgewandelt und wird seither in der Rechtsform einer vom Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg gemeinsam getragenen Stiftung betrieben. Der Freistaat und die Stadt Nürnberg tragen die Kosten je zur Hälfte und sichern so gemeinsam die Existenz des größten Mehrspartentheaters in Bayern. Stoiber betonte, dass die Umwandlung des Opernhauses in Nürnberg in ein Staatstheater in der Geschichte Bayerns bisher einmalig sei. Stoiber: „Die drei Staatstheater in München hat der Freistaat von den Bayerischen Königen übernommen. Mit dem Nürnberger Opernhaus haben wir erstmals ein nichtstaatliches Theater zu einem Staatstheater gemacht.“

Auch Bayerns Kunstminister Thomas Goppel das Nürnberger Opernhaus gewürdigt: „Nürnberg kann stolz sein auf sein Opernhaus - nicht nur auf die architektonische Hülle, die seit nunmehr 100 Jahren einen markanten Akzent im Stadtbild setzt, sondern vor allem auch auf die künstlerischen Leistungen. Nicht erst seit dem umjubelten Wagner-Gastspiel in Peking wissen wir, welch hohes Ansehen die Nürnberger Oper über Bayern und Deutschland hinaus genießt. Sichtbarer Ausdruck dieser Anerkennung ist der Rang eines Staatstheaters seit 2003. In der von Staat und Stadt gemeinsam getragenen Stiftung, die heuer ihre Arbeit aufgenommen hat, wächst dem Freistaat Bayern zusätzliche Verantwortung für eine erfolgreiche Arbeit von Oper, Schauspiel und Ballett in Nürnberg zu. Alle guten Wünsche für die nächsten 100 Jahre!"