Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat sich in seiner gestrigen Sitzung intensiv mit den Auswirkungen der so genannten 1-Euro-Jobs auf den Kulturbereich beschäftigt.

Der Sprecherrat des Deutschen Kulturrates, das politische Entscheidungs-gremium, sieht die Brisanz, die die 1-Euro-Jobs im Kulturbereich haben können. Schon jetzt wird deutlich, dass viele kulturelle Einrichtungen Interesse daran haben, Arbeitsplätze für 1-Euro-Kräfte anzubieten. Dieses ist im Kulturbereich auch deshalb möglich, da gerade hier eine wichtige Bedingung für die Bereitstellung von 1-Euro-Jobs, nämlich das öffentliche Interesse, erfüllt ist.

Zugleich besteht die Befürchtung, dass damit bestehende Arbeitsplätze im Kulturbereich mittelfristig gefährdet werden und eine Deprofessionalisierung des Arbeitsfeldes Kultur stattfindet. Auch steht zu befürchten, dass kulturwirtschaftliche Strukturen wie z.B. private Musikschulen gegenüber staatlich geförderten wie z.B. der städtischen Musikschule ins Hintertreffen geraten können.

Um das Thema intensiver zu beraten, wird der Deutsche Kulturrat eine
adhoc-AG Arbeitsmarkt einrichten, die das Thema aus den verschiedenen Perspektiven diskutieren und eine Position des Deutschen Kulturrates erarbeiten wird.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Zur Zeit ist noch unklar, ob 1-Euro-Jobs das Wohl oder das Wehe des Kulturbereiches sein werden. Erforderlich ist eine intensive Diskussion, denn es geht auch darum, wie professionell in den nächsten Jahren Kulturinstitutionen arbeiten sollen und ob es weiterhin einen ersten Arbeitsmarkt Kultur geben wird.“

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