Mit einer Nachauswertung der jazzstudie2016 thematisiert die Deutsche Jazzunion die Geschlechtergerechtigkeit im Jazz und schlägt Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils vor.

Frauen sind im Jazz stark unterrepräsentiert. Während an den Musikschulen insgesamt sogar mehr Mädchen als Jungen Jazzunterricht nehmen, finden bereits weniger Mädchen  und  Frauen  ihren  Weg  in  die  ersten  Bands  und  Ensembles.  Mit  dem  steigenden  Grad  der  weiteren  Professionalisierung  sinkt  der  Anteil  der  Frauen  unter   den   Musikstudent*innen,   Band-Leader*innen,   Dozent*innen   oder   Professor*innen im Jazzbereich immer weiter.

Die Deutsche Jazzunion hat verschiedene Vorschläge erarbeitet, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Jazz zu sorgen. Um die erforderlichen Maßnahmen auf eine empirische Grundlage zu stellen, nimmt die Studie Gender.Macht.Musik von Oktober 2020 eine Nachauswertungen der jazzstudie2016 sowie der Mitgliederumfrage 2018 vor. Wie die Studie konstatiert, ist die Wirkung  erster  Maßnahmen bisher schwer zu beurteilen, da Frauen erst seit wenigen Jahren einen  nennenswerten  zahlenmäßigen  Anteil  der  Jazzmusiker*innen  ausmachen  und deshalb bislang statistisch kaum zu erfassen sind. Innerhalb der Jazzszene wird der Handlungsbedarf zwar gesehen, jedoch auch kontrovers diskutiert.