Wissenschaftler*innen des Harding-Zentrums für Risikokompetenz und der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) sind in einem Modellversuch der Frage nachgegangen, wie hoch das Risiko ist, dass mit Corona infizierte Gäste auf Open-Air-Musikfestivals mitfeiern. Untersucht wurden an vier Wochenenden die Festivals „Nation of Gondwana“ und „Zurück zu den Wurzeln“. Ziel des Modellversuchs war die statistische Ermittlung eines verbleibenden, inzidenzabhängigen Infektionsrisikos sowie die Ermittlung von Wissen, Akzeptanz und Verhalten bezüglich kombinierter Schutzmaßnahmen unter den Besuchern von Open–Air–Musikfestivals mit bis zu 6.000 Teilnehmern mit Hilfe von Online-Studien. Hieraus soll nun abgeleitet werden, inwieweit im Sommer 2022 auch bei höherer Inzidenz Open-Air-Events mit geeigneter Teststrategie praktikabel durchführbar sind. Bisher sehen die Forscher*innen kein Risiko, dass Festivals Infektionstreiber sind.

Es sind jedoch potenziell viele Einschränkungen erforderlich, um kulturelle Veranstaltungen mit vielen Gästen zu ermöglichen. Hygienekonzepte können die praktikable und ökonomische Durchführbarkeit von Veranstaltungen mit zahlenden Gästen erschweren. Im Modellprojekt wurden Veranstaltungskonzepte mit strengen Zugangsbeschränkungen in Form einer konsequenten Teststrategie („harte Tür“) und nachfolgenden geringen Einschränkungen während einer Veranstaltung untersucht.