Die Studie untersucht, inwieweit Musiklabels ihre in den letzten Jahren gestiegenen Einnahmen reinvestiert haben und wie sich ihre Zahlungen an Künstler:innen entwickelt haben.

Die Studie, die im Auftrag des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) vom Beratungsunternehmen Oxford Economics durchgeführt wurde, geht der Frage nach, inwiefern Künstler:innen von der wirtschaftlichen Erholung der Musiklabels in den vergangenen Jahren profitiert haben. Im Fokus der Analyse stehen:

  • Die Investitionen der Musiklabels in die Entwicklung und Entdeckung neuer Künstler:innen (Artists & Repertoire) sowie in deren Vermarktung und den Vertrieb ihrer Musik (Marketing & Promotion)
  • Die Zahlungen an Künstler:innen durch Musiklabels

Für die Berechnung wurde eine Befragung der größten Musiklabels in Deutschland durchgeführt. Die abgefragten Investitions- und Zahlungsstatistiken wurden auf Basis der offiziellen Marktabdeckungen der Marktstatistik des Bundesverbands Musikindustrie auf den Rest des Markts hochgerechnet. Die erfassten Musiklabels decken nach Angaben der Autor:innen rund 66 Prozent des deutschen Markts im Jahr 2022 ab.

Ergebnisse: Investitionen in Artists & Repertoire und Marketing & Promotion

Die Investitionen der deutschen Musiklabels lagen im Jahr 2022 bei rund 342 Millionen Euro. Während die Industrieeinahmen seit 2010 um 17 Prozent wuchsen, betrug der Anstieg der Gesamtinvestitionen im selben Zeitraum 28,2 Prozent. Der Investitionsanstieg gestaltete sich dabei nicht einheitlich. Während die Investitionen in Artists & Repertoire gestiegen sind, sind die Investitionen in Marketing & Promotion seit 2010 insgesamt um 6 Prozent gesunken, in den letzten zwei Jahren jedoch wieder gestiegen. Insgesamt investierten die Musiklabels ein Drittel ihrer Einnahmen.

Ergebnisse: Zahlungen an Künstler:innen

Seit 2010 haben sich die Zahlungen an ausführende Künstler:innen mehr als verdoppelt (+132 Prozent). Die Vorschüsse haben sich beinahe verdreifacht (+273 Prozent). 43 Prozent der Industrieeinahmen wurden zwischen 2019 und 2022 über Zahlungen an Künstler:innen weitergegeben – im Zeitraum 2010 bis 2013 lag dieser Anteil bei nur leicht über 20 Prozent.