Die Fortsetzung der ChoCo-Studie der Universität Eichstätt-Ingolstadt weist u. a. nach, dass die Pandemiefolgen in der Chorszene nach wie vor spürbar sind.

Nach der ersten ChoCo-Studie, die im Mai 2021 rückläufige Mitgliederzahlen, finanzielle Sorgen und Nachwuchsprobleme bei den Amateurchören feststellte, zeigt die Fortsetzung der Studie, dass die Situation der Chöre auch 2022 schwierig ist. Zwar gaben weniger Chöre als 2021 an, gar keine Mitglieder mehr zu haben, dies könnte jedoch auch damit zusammenhängen, dass sich Chöre ohne Mitglieder nicht länger an der Befragung beteiligten. Während 2021 noch über 4.600 Rückmeldungen ausgewertet werden konnten, waren es 2022 nur rund 1.000.

Im Frühjahr 2022 gaben unter den Befragten knapp ein Viertel der sonst aktiven Chormitglieder an, nicht aktiv zu sein - dieselbe Größenordnung wie 2021. Dementsprechend haben die Chöre ihre ursprüngliche Größe noch nicht wieder erreicht, obwohl die Arbeitsbedingungen gemessen an 2021 deutlich besser waren.

Auch die finanzielle Lage vieler Chöre ist nach wie vor prekär, sodass manche ihre freiberuflichen Chorleiter*innen nicht mehr bezahlen können. Gebessert hat sich hingegen die mentale Lage der Mitglieder; hier empfinden viele die Situation als Erleichterung, da das gemeinsame Singen wieder möglich ist.