Abbildung: Portraitfoto
Akustik-Avantgardist Florian Hecker  
Foto:  Axel König  /  Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Die Hightech Agenda erschließt bayerischen Studierenden neue (Klang-)Welten: „Mit Florian Hecker unterrichtet einer der innovativsten Künstler im Bereich des experimentellen Sounds bis Ende 2028 als Bayerischer Spitzenprofessor an der Akademie der Bildenden Künste München. Mit ihm gewinnen wir einen weltweit bewunderten Sound-Zauberer, der mit überragendem Lehr-Erfolg schon am MIT und der University of Edinburgh die Studierenden begeistert hat“, gab Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume heute in München bekannt.

Florian Hecker ist mit vielen Ausstellungen, Performances und Konzerten auf herausragenden Kunst-Events wie der documenta oder der Biennale sowie im MoMA New York, der Tate Modern London bis zum Centre Pompidou Paris eine prägende Figur der Gegenwartskunst. In seiner Arbeit verbindet er Bildende Kunst, Musik und Performance. Damit bricht er etablierte Grenzen auf und eröffnet neue Ausdrucksformen und Wahrnehmungsmöglichkeiten in Raum und Zeit. „Für die AdBK München mit ihren neuen Schwerpunkten digitale Medien, Performance und Technoästhetik ist er nicht weniger als die Idealbesetzung!“, betonte Blume.

Heckers Berufung als starker Impuls für exzellente künstlerische Ausbildung

Die AdBK München setzt mit der Berufung Heckers einen weiteren starken Impuls für exzellente künstlerische Ausbildung auf der Höhe der Zeit. Durch die Einrichtung einer neuen Professur für digitale Medien und einer neuen Professur für Performance werden an der traditionsreichen Kunsthochschule derzeit zwei Arbeitsfelder profiliert, die in der zeitgenössischen Kunst eine große Relevanz haben: Eine kritische Auseinandersetzung mit der digitalen Entwicklung unserer Zeit und eine intermediale Erforschung von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern im erweiterten Feld des Performativen. Die experimentelle Arbeit mit Sound als eine präzise Erforschung und Gestaltung des Hörens ist mit beiden Bereichen eng verwoben und eröffnet vielfältige Möglichkeiten für die künstlerische Praxis, die in alle medialen Bereiche reicht. Heckers Bayerische Spitzenprofessur verleiht diesem Bereich nun eine herausgehobene Bedeutung.

Forschungsförderung auf höchstem Niveau dank Hightech Agenda Bayern

Mit dem Spitzenprofessurenprogramm (SPP) als Teil der Hightech Agenda Bayern betreibt das bayerische Wissenschaftsministerium Forschungsförderung auf höchstem Niveau. Dadurch werden Forschungsprofessuren für herausragende nationale und internationale Persönlichkeiten ermöglicht. Insgesamt sind für Spitzenprofessuren aller drei Hochschularten, die in den Jahren 2021 bis 2023 bewilligt wurden, rund 43 Millionen Euro vorgesehen.

An den Kunsthochschulen ist das SPP als Gastprofessurenprogramm ausgestaltet, für das sich die Kunsthochschulen bewerben konnten. Die eingereichten Konzepte wurden von einem Expertengremium begutachtet. Die Entscheidung über die Auswahl der Persönlichkeiten, die berufen werden, trifft die jeweilige Hochschule.

Nähere Informationen zu Florian Hecker, Gastprofessur für experimentellen Sound an der Akademie der Bildenden Künste (AdBK) München

Florian Hecker hat sich in den vergangenen Jahren mit seinem einzigartigen künstlerischen Werk profiliert. Mit einem Ausgangspunkt in experimenteller elektronischer Musik arbeitet Hecker mit synthetischen Klängen, die er durch Prozesse digitaler wie elektroakustischer Signalverarbeitung generiert. Kompositionsentwicklungen der Nachkriegsmoderne und Wissen aus Audiologie und Psychoakustik sind die Grundlage für ein abstraktes wie materielles Werk, das sich sprachlicher Beschreibung bewusst entzieht.

In seinen Installationen, Performances und Tonträger-Veröffentlichungen widmet Hecker sich den Grenzen und Möglichkeiten der Produktion und Rezeption von Sound. Hecker arbeitet an der Schnittstelle zwischen Skulptur, Klang, digitalen Medien und Philosophie und ist damit in hohem Maße anschlussfähig an aktuelle künstlerische Diskurse. Seine künstlerische Forschung im Bereich Materialität in Kunst, digitalen Medien und KI wird durch Kooperationsprojekte mit Forschenden aus den Bereichen der Psychoakustik, Audiologie, Mathematik und Informatik bereichert. Darüber hinaus arbeitet Hecker mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern zusammen und verfügt über Lehrerfahrungen an internationalen Hochschulen.