Von den knapp 10.000 Hochschulbeschäftigten des Fachbereichs ist ein Drittel hauptberuflich tätig; die Zahl der Lehrbeauftragten sinkt. Der Frauenanteil bei Professuren liegt bei 29,3 %.

Wissenschaftliches und künstlerisches Personal in Studiengängen für Musikberufe (2024)
Infografik

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren im Berichtsjahr 2024 an deutschen Hochschulen 9.992 Männer und Frauen als wissenschaftliches und künstlerisches Personal im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ angestellt. Der Frauenanteil betrug 39,2 %.

Hauptberuflich Tätige stellen dabei die Minderheit: 2024 machten sie 33,4 % des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals aus. Zugleich wurden im Vergleichszeitraum seit 2010 im gesamten Fachbereich kontinuierlich mehr Festanstellungen geschaffen, wobei sich die Entwicklungen der letzten Jahre mit Blick auf die Hochschularten unterschiedlich gestalteten. An Musikhochschulen nahm die Zahl des festangestellten Personals besonders zwischen 2020 und 2024 zu (von 2.228 auf 2.452, +10 %) – und zwar in allen Personalgruppen. Dagegen war an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen zuletzt ein leichter Rückgang zu verzeichnen (seit 2021 von 931 auf 884, -5 %), was auf die Stellenentwicklung bei Dozent:innen, Assistent:innen, wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter:innen sowie Lehrkräften für besondere Aufgaben zurückzuführen ist.

Insgesamt umfasste das hauptberufliche Personal im Jahr 2024 3.336 Beschäftigte, darunter 37,2 % Frauen.

Die größte Gruppe unter den hauptberuflich Tätigen bilden die Professor:innen mit 1.688 Personen. Der Frauenanteil beträgt hier 29,3 %:  2024 waren 1.193 Professuren mit Männern und 495 mit Frauen besetzt. Der Frauenanteil ist unter den Professuren des Fachbereichs in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Während die Zahl der Professoren seit 2010 nahezu konstant bei rund 1.200 liegt, erhöhte sich die Zahl der Professorinnen im selben Zeitraum von 356 auf 495.

Nahezu ebenso viele Frauen waren 2024 als Dozentinnen, Assistentinnen sowie wissenschaftliche oder künstlerische Mitarbeiterinnen beschäftigt (460). Sie stellten damit 48,1 % dieser Personalgruppen, die insgesamt 957 Angestellte umfassten. Unter den 691 Lehrkräften für besondere Aufgaben befanden sich 404 Männer (58,5 %) und 287 Frauen (41,5 %).

Im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ stellt das nebenberufliche Personal mit 6.656 Personen die Mehrheit. Das Verhältnis zwischen haupt- und nebenberuflich Beschäftigten beträgt aktuell eins zu drei. Zahl und Anteil des nebenberuflich tätigen Hochschulpersonals sind in den letzten Jahren auffällig zurückgegangen, was auf die Entwicklung in der Personalgruppe der Lehrbeauftragten, Honorarprofessor:innen und Privatdozent:innen zurückzuführen ist.

Diese Gruppe war über den betrachteten Zeitraum von zwei Jahrzehnten hinweg zunächst stark gewachsen – von 5.244 im Jahr 2001 auf einen Höchststand von 7.251 im Jahr 2021 (+2.007). Innerhalb weniger Jahre sank die Zahl der Lehrbeauftragten, Honorarprofessor:innen und Privatdozent:innen im Bereich Musik und Musikwissenschaft wieder auf 6.229 im Jahr 2024, das sind 1.022 bzw. 14,1 % weniger als 2021. An Musikhochschulen ging die Zahl um 10,5 % (von 5.205 auf 4.658), an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen sogar um 23,0 % (von 2.046 auf 1.571) zurück.

Zum nebenberuflichen Hochschulpersonal zählen außerdem emeritierte Professor:innen und Gastprofessor:innen (2024: 79) sowie wissenschaftliche Hilfskräfte und Tutor:innen (348).

Frauenanteil im wissenschaftlichen und künstlerischen Personal
Infografik

Seit dem Berichtsjahr 2010 stieg der Frauenanteil im künstlerischen und wissenschaftlichen Personal des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ insgesamt um 3,5 Prozentpunkte von 35,7 % auf zuletzt 39,2 %. Im Vergleich zur Gesamtentwicklung an deutschen Hochschulen war dies ein eher moderater Zuwachs: Im selben Zeitraum stieg der Frauenanteil im künstlerischen und wissenschaftlichen Personal sämtlicher Fachbereiche und Hochschulen um fast das Doppelte (um 6,5 Prozentpunkte von 35,8 % auf zuletzt 41,6 %). 

Auffällig ist der Anteilszuwachs bei den Professor:innen. Gab es 2010 im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ noch einen deutlich überdurchschnittlichen Frauenanteil unter den Professor:innen (23,3 % gegenüber 19,2 % im hochschulweiten und fächerübergreifenden Vergleich), stieg er bis 2021 nur moderat um drei Prozentpunkte auf 26,3 % an, während hochschulweit ein Anstieg um acht Prozentpunkte auf 27,2 % verzeichnet wurde. Seither steigt der Frauenanteil bei den Professuren des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ stärker an; er erhöhte sich zwischen 2021 und 2024 um nochmals drei Prozentpunkte und liegt damit aktuell fast wieder auf hochschulweitem Niveau (29,3 % gegenüber 29,7 % im hochschulweiten und fächerübergreifenden Vergleich). 

Nahezu paritätisch besetzt waren 2024 die 957 Stellen für Dozent:innen, Assistent:innen, wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter:innen mit einem Frauenanteil von 48,1 %, sowie die 348 Stellen für wissenschaftliche Hilfskräfte und Tutor:innen (49,7 %).

Tabelle
Hochschulen insgesamt: Hauptberufliches Personal
Tabelle: Hochschulen insgesamt: Hauptberufliches Personal

Tabelle
Hochschulen insgesamt: Nebenberufliches Personal
Tabelle: Hochschulen insgesamt: Nebenberufliches Personal

An den Musikhochschulen waren 2024 insgesamt 7.378 Personen im wissenschaftlichen und künstlerischen Personal tätig – 429 weniger als 2022, als der Personalhöchststand erreicht wurde. An Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen waren im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zuletzt 2.614 Beschäftigte tätig, 524 weniger als 2021, als dort der Höchststand verzeichnet wurde.

Beim Vergleich der Hochschularten zeigen sich seit 2010 unterschiedliche Entwicklungen der Geschlechterverhältnisse. An den Musikhochschulen, die derzeit fast drei Viertel des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals im Fachbereich stellen, stieg der Frauenanteil von 34,5 % auf 38,9 %. Jenseits der Musikhochschulen – an den Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen – stagnierte der Frauenanteil im Personal des Fachbereichs auf einem Niveau zwischen 39 und 40 % (zuletzt: 39,9 %).

Tabelle
Musikhochschulen¹: Hauptberufliches Personal
Tabelle: Musikhochschulen: Hauptberufliches Personal

Tabelle
Musikhochschulen¹: Nebenberufliches Personal
Tabelle: Musikhochschulen: Nebenberufliches Personal

Tabelle
Universitäten², Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen: Hauptberufliches Personal
Tabelle: Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen: Hauptberufliches Personal

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Universitäten², Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen: Nebenberufliches Personal
Tabelle: Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen: Nebenberufliches Personal

Hinweis

Grundlage der Statistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die für administrative Zwecke erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter gemeldet werden. Stichtag der Datenerfassung ist der 1. Dezember des jeweiligen Berichtsjahrs. Die Daten umfassen das gesamte haupt- und nebenberuflich tätige wissenschaftliche und künstlerische Personal der Hochschulen im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ (Personenzählung); sie spiegeln nicht den Umfang des von ihnen erteilten Unterrichts. Personen, die an mehreren Hochschulen tätig sind, werden mehrfach gezählt.

Die Zuordnung des hauptberuflich tätigen Personals wird durch Regelungen im Hochschulrahmengesetz bundeseinheitlich bestimmt. In der Statistik umfasst es folgende Personalgruppen: Professor:innen, Dozent:innen und Assistent:innen, wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter:innen, Lehrkräfte für besondere Aufgaben. Für das nebenberuflich tätige wissenschaftliche und künstlerische Personal gelten je Land unterschiedliche Regelungen. Die Zuordnung der Bundesstatistik kann daher in Einzelfällen von derjenigen des Landes oder der Hochschulen abweichen. Dem nebenberuflich tätigen Personal werden in der Bundesstatistik folgende Personalgruppen zugeordnet: Lehrbeauftragte, Honorarprofessor:innen und Privatdozent:innen, emeritierte Hochschulprofessor:innen und Gastprofessor:innen, wissenschaftliche oder künstlerische Hilfskräfte und Tutor:innen. Studentische Hilfskräfte sind nicht berücksichtigt.

In Bezug auf das Geschlecht werden vier Merkmalsauspägungen erhoben: „weiblich“, „männlich“, „divers“ und „ohne Angaben“. Da das Statistische Bundesamt zur Wahrung der Geheimhaltung letztere nicht explizit veröffentlichen kann, ordnet es für Veröffentlichungen die Merkmalsausprägungen „divers“ und „ohne Angabe“ den Kategorien „männlich“ und „weiblich“ zu. Dies geschieht per Zufallsprinzip (ohne proportionale Quotierung, mit einem Erwartungswert von 0,5).

Statistik

Footnotes

  1. Einschließlich des Personals an den Kirchenmusikhochschulen in Regensburg, Bayreuth, Dresden und Halle. Seit 2016 ebenfalls einschließlich des Personals der Barenboim-Said Akademie Berlin.

  2. Einschließlich des Personals an Theologischen Hochschulen.

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Statistik des Hochschulpersonals, Berichtsjahr 2022, hrsg. vom Statistischen Bundesamt; sowie: Personal an Hochschulen, Fachserie 11, Reihe 4.4, hrsg. vom Statistischen Bundesamt, diverse Jahrgänge.

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