Bundesländer und Kommunen fördern das deutsche Tanztheater nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Bühnenvereins mit jährlich rund 97 Millionen Euro pro Jahr. Dies ist fast das Vierzigfache im Vergleich zu dem mit jährlich 2,5 Millionen Euro ausgestatteten Tanzplan der Bundeskulturstiftung. Die Stadt- und Staatstheater beschäftigen allein um die 1.500 Tänzer mit festen Verträgen in etwa 70 Tanzcompagnien.

Fast 1,5 Millionen Zuschauer sahen beispielsweise in der Spielzeit 2002/03 2.650 Ballett-Veranstaltungen an den Theatern, das entspricht einer Auslastung von rund 70 Prozent. „Die von Ländern und Kommunen unterhaltenen Tanztheater-Ensembles sind der Grundstein für den künstlerischen Erfolg zahlreicher Compagnien und Choreografen. Durchschnittlich 2,5 Millionen Euro pro Jahr, die die Bundeskulturstiftung in den nächsten fünf Jahren für Tanzprojekte zur Verfügung stellen möchte, sind eine willkommene Ergänzung dieser kontinuierlichen Förderung“, so der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Klaus Zehelein, heute in Köln. Erfolge wie die des Tanztheaters Wuppertal unter Pina Bausch seien jedoch ohne die Tanzförderung von Kommunen und Ländern nicht denkbar.

Kritisch bewertet der Bühnenverein die Tendenz, dass Länder und Kommunen bei Einsparungen an Theatern die Sparte Tanz zu schnell zur Disposition stellen. Die Schließung einer Sparte mindert aus Sicht des Bühnenvereins die Attraktivität des ganzen Hauses und schwächt langfristig damit das Ansehen der bundesdeutschen Tanzlandschaft.