Mit einer Aufführung von „Tristan und Isolde“ (Musikalische Leitung: Peter Schneider; Inszenierung: Christoph Marthaler; Bühnenbild/Kostüme: Anna Viebrock) gingen am Freitag die 98. Bayreuther Festspiele erfolgreich zu Ende.
Tausende Wagnerbegeisterte aus vielen Ländern der Welt besuchten in den zurückliegenden fünf Wochen die 28 öffentlichen Aufführungen der Festspiele, die seit langem vollständig ausverkauft waren. In den zwei geschlossenen Vorstellungen kamen erneut auch zahlreiche Mitglieder des DGB in den Genuss eines Festspielbesuchs.
Die Bayreuther Festspiele des Jahrgangs 2009 waren die ersten Festspiele unter der Leitung von Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner. Die Verschiedenheit der künstlerischen Handschriften bei den Festspielen stellten die Inszenierungen von „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Der Ring des Nibelungen“ und „Parsifal“ eindrucksvoll unter Beweis. Obwohl es keine Neuinszenierung gab, standen zahlreiche Neuerungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Publikums und im Fokus der Medien.
Am Eröffnungstag, dem 25. Juli, feierte die erste Aufführung des Projekts „Wagner für Kinder“ mit dem „Fliegenden Holländer“ ihre höchst erfolgreiche und begeistert aufgenommene Premiere. Die DVD dieser Produktion erschien bereits am 9. August und ist inzwischen schon vergriffen. Im kommenden Jahr wird das Projekt mit „Tannhäuser“ in einer wiederum eigens für Kinder erstellten Fassung fortgesetzt. Dabei wird es wieder zu einer Kooperation mit der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin kommen. Neu ist die Mitwirkung von Mitgliedern des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt/Oder, dessen Intendant Peter Sauerbaum sich über die Zusammenarbeit sehr glücklich zeigt. Er bezeichnet sie als sein ganz besonderes Anliegen, fühlt er sich doch gerade Kindern gegenüber dem Leitsatz einer „Erziehung zur Menschlichkeit durch Musik“ engstens verbunden.
Am 9. August 2009 fand die zweite Siemens Festspielnacht auf dem Bayreuther Festplatz statt. „Tristan und Isolde“ wurde live übertragen und konnte zeitgleich auch im Internet als Live-Stream gebucht werden. Dieses Ereignis lockte erneut zehntausende Besucher an. Ausgebaut werden konnte die Homepage der Festspiele, der beliebte Festspiel-Podcast wurde mit der 2. Staffel weitergeführt. Erstmals gab es eigene Einführungsvorträge vor jeder Aufführung, deren Besonderheit es ist, die Besucher gezielt mit der jeweiligen Inszenierung besser vertraut zu machen. Das Informationsangebot wurde abgerundet durch neugestaltete Programmhefte (entstanden in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Bayreuth) für die verschiedenen Werke.
Vom 20. bis 22. August 2009 gab es ein viel beachtetes Internationales Symposion der Bayreuther Festspiele und der Freien Universität Berlin unter dem Titel „Theater als Fest – Fest als Theater“.
Am 25. August konnte der neue Labelpartner für die Bayreuther Festspiele vorgestellt werden. Zwischen der BF Medien GmbH und OPUS ARTE, der multimedialen Produktions- und Vertriebsgesellschaft des Royal Opera House Covent Garden London, wurde eine langfristige Kooperation vereinbart. Als erstes gemeinsames Produkt wird der komplette „Ring“ unter der musikalischen Leitung Christian Thielemanns auf CD erscheinen, gefolgt von Marthalers Inszenierung „Tristan und Isolde“ sowie einer Neuauflage der „Meistersinger von Nürnberg“ in der Inszenierung Katharina Wagners auf DVD und Blu-Ray.
Die 99. Bayreuther Festspiele 2010 beginnen am 25. Juli mit der Neuinszenierung „Lohengrin“ (Musikalische Leitung: Andris Nelsons; Inszenierung: Hans Neuenfels; Bühnenbild und Kostüme: Reinhard von der Thannen). Wiederaufnahmen der „Ring“-, „Meistersinger“- und „Parsifal“-Inszenierung vervollständigen den Spielplan. Für das Public Viewing ist eine Aufführung von „Die Walküre“ vorgesehen.
Der Kartenvorverkauf für die kommende Saison beginnt am 16. Oktober 2009. Die Eintrittspreise für das kommende Jahr müssen infolge massiv steigender Kosten erhöht werden.
Absätze