Peter Gülke wurde 1934 in Weimar geboren. Er studierte Violoncello, Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an den Universitäten Jena und Leipzig. Seit 1959 war er als Dirigent an verschiedenen Theatern tätig, als Chefdirigent u.a. in Stendal, Potsdam und Stralsund, seit 1976 als Kapellmeister an der Staatsoper Dresden, seit 1981 als Generalmusikdirektor in Weimar. Im Jahre 1983 verließ er die damalige DDR, war von 1986 bis 1996 Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal und leitete danach bis 2000 die Dirigentenklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg. Seit 1992 arbeitet er im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates mit, von 1996 bis 2007 als Vorsitzender des Hauptausschusses, und leitete zahlreiche Dirigentenkurse in Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, England und in den USA. Als Gast leitete er Opernaufführungen u.a. in Berlin, Hamburg, Wien, Paris, Düsseldorf, Köln, München, Rom, Turin, Kassel (Ring), Graz (Ring) und Frankfurt und dirigierte Konzerte in fast allen europäischen Ländern, in Japan und in den USA, u.a. mit dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und mit fast allen deutschen Rundfunk-Symphonieorchestern.
Musikwissenschaftlich arbeitete Gülke über Musik des Mittelalters und der Renaissance, über Theorie der musikalischen Interpretation und Aufführungspraxis, Bach, Ästhetik der französischen Aufklärung, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms, Bruckner, Debussy, Janácek, Schönberg, Berg, Lutoslawski, Petterson u. a. Die letzten Veröffentlichungen umfassen Bücher über Mozarts letzte Sinfonien (1998), Beethoven (2000), die Aufsatzsammlung Die Sprache der Musik. Von Bach bis Holliger, ein Buch über Musik des 15. Jahrhunderts (2003), Auftakte – Nachspiele. Studien zur musikalischen Interpretation (2006) und Robert Schumann. Glanz und Elend der Romantik (2010).
Peter Gülke ist seit 1995 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, seit 1997 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, seit 2005 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1995 erhielt er den Edison Schallplattenpreis für die Gesamtaufnahme von Schrekers Irrelohe und den Sigmund Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 1996 den Van der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal, 1998 den Karl Vossler-Preis der Bayerischen Akademie der Künste. Im Jahre 2003 ernannte ihn die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar zum Ehrensenator, 2006 zum Dr h. c. Darüber hinaus ist Peter Gülke Dr. h. c. der Universität Bern (2004) und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (2007).
Peter Gülke erhielt am 24. Mai 2014 in München den Ernst von Siemens Musikpreis für ein Leben im Dienste der Musik. Sein Vertrag mit dem Brandenburger Theater wird als Interimslösung für die Spielzeit 2015/16 gelten.
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