Aufgrund der langjährigen engen Verbundenheit mit den Festwochen Herrenhausen und der dabei beständig gebotenen hohen künstlerischen Qualität ist die Hannoversche Hofkapelle in ihrem Jubiläumsjahr 2006 zum „orchestra in residence“ der Festwochen Herrenhausen ernannt worden.
Hannovers vielfach preisgekröntes Barockensemble hat sich mit den seit 1998 im zweijährigen Zyklus erfolgreich aufgeführten Festwochen-Produktionen der Mozart–Opern „Cosi fan tutte“, „Le Nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ sowie mit zahlreichen Konzerten beim Publikum der Festwochen Herrenhausen einen hervorragenden Namen gemacht. Gleichermaßen fühlt sich das Orchester auf historischen Instrumenten den Festwochen Herrenhausen und dem historischen Ort eng verbunden.
Während der Proben zu „Don Giovanni“, der aktuellen Produktion, begründete Harald Böhlmann, Leiter der Festwochen Herrenhausen, die Ernennung: „Die herausragenden künstlerischen Leistungen dieses Orchesters und seiner Mitglieder sind beeindruckend. Die beständig hohe musikalische Qualität und die engagiert frische Umsetzung der ambitionierten Projekte unter einfühlsamer Einbeziehung des historischen Ortes verdienen diese besondere Anerkennung. Gleichzeitig soll die Auszeichnung „Orchestra in residence“ auch die zukünftige enge Verbundenheit und Zusammenarbeit der Festwochen mit dem Orchester zum Ausdruck bringen, in deren Rahmen eine ständige Mitwirkung im Konzertprogramm und weitere Projekte geplant und zu erwarten sind“.
Aber auch außerhalb der Stadttore Hannovers ist das Orchester ein gern gesehener Gast auf Bühnen wie u.a. bei dem Barockfest Bad Arolsen, dem Musikfestival „Schlossakkord“ auf Schloß Oelber, den Händel-Festspielen Halle, Thüringer Bachwochen, Telemann Festtage Magdeburg und den Klosterkonzerten Maulbronn, für deren Abschlusskonzerte die Hannoversche Hofkapelle bis 2010 verpflichtet wurde.
Mit der Wiederaufführung und Einspielung von Werken Georg Philipp Telemanns setzt das Ensemble einen weiteren musikalischen Schwerpunkt. Im Jahre 2000 erhielt die Hannoversche Hofkapelle für die Welt-Ersteinspielung der Festkantaten von Georg Philipp Telemann - erschienen bei Hänssler - eine Goldene Stimmgabel (die Aufnahme wurde außerdem für den Classical Award 2001 nominiert). Diese herausragenden Auszeichnungen trugen der Hannoverschen Hofkapelle darüber hinaus Einladungen der Händelfestspiele Halle, des Rheingau Musikfestivals, der Thüringer Bachwochen, der Telemann Festtage Magdeburg sowie des MDR Musiksommers ein.
Die Hannoversche Hofkapelle geht aus der 1981 von Prof. Lajos Rovatkay gegründeten Capella Agostino Steffani hervor. Als Rovatkay 1995 die Leitung des Orchesters niederlegte, gab sich das Ensemble neben seinem neuen Namen auch eine neue Programmatik. Anne Röhrig, die langjährige Konzertmeisterin, übernahm die musikalische Leitung der Hannoverschen Hofkapelle und führt seitdem die künstlerischen Geschicke des Ensembles. In mehr als 60, zum Teil preisgekrönten CDs und Rundfunkaufnahmen, ist ihre Zusammenarbeit mit den führenden europäischen Barockorchestern dokumentiert.
Die stilistische und musikalische Vielfalt der Hannoverschen Hofkapelle zeigt sich ebenso in Aufführungen der großen Oratorien Händels und Bachs sowie der großen Chorwerke und Sinfonien Mendelssohns und Beethovens. Kammermusik des Barock und der Frühklassik ist eine weitere Facette im musikalischen Schaffen der Hannoverschen Hofkapelle. Hier zeigt sich noch einmal in eindrucksvoller Weise die Fähigkeit jedes einzelnen Ensemblemitgliedes, Authentizität und Klangschönheit in den Dienst der Musik zu stellen.
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