Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), die gewerkschaftliche Vertretung des künstlerischen Personals an den deutschen Theatern, warnt eindringlich davor, dem Versuch der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nachzugeben, ihren Einflussbereich auf die Künstlerverträge auszuweiten. Ver.di, die an den Theatern lediglich für Verwaltungsangestellte und Handwerker zuständig ist, versucht derzeit im Rahmen der Verhandlungen mit den Vertretern der Kommunen über die Umsetzung des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst, das künstlerische Personal in ihre Zuständigkeit zu übernehmen. Dieser Bereich aber, Schauspieler, Sänger, Regisseure, Chormitglieder, Tänzer, Bühnen- und Kostümbildner und das gesamte künstlerische Personal am Theater, wird von der GDBA und der VdO (Vereinigung deutscher Opernchöre) vertreten. Er unterliegt dem Normalvertrag Bühne, der die Arbeitsbedingungen der Künstler am Theater sehr flexibel regelt. GDBA-Präsident Hans Herdlein warnte: „Die Reform des öffentlichen Dienstes wird von ver.di dazu benutzt, auf kaltem Wege ihre Zuständigkeit auf den künstlerischen Bereich auszuweiten. Mitglieder aber gewinnt man nur durch Überzeugungsarbeit, nicht durch tariftechnische Kniffe.“ Die starren Regelungen des öffentlichen Dienstes vertrügen sich nicht mit den Arbeitsbedingungen der Künstler an den Theatern.