Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) kritisiert das Handeln des Freistaates Thüringen und der kommunalen Gesellschafter bei den aktuellen Verhandlungen über das Theater Altenburg-Gera als unwürdiges „Ping-Pong-Spiel“. Anlass hierfür ist die gestrige Erklärung des Kultusministers Christoph Matschie zum Ausgang der Aufsichtsratssitzung der Theater und Philharmonie Thüringen. Anstatt sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, sollten beide Seiten endlich gemeinsam und im Dialog mit den Gewerkschaften eine Lösung erarbeiten.

Nachdem das Land seinen Zuschuss für das Theater im Frühjahr festgesetzt hat, überlässt es nunmehr die Restfinanzierung vollständig den kommunalen Trägern, wohlwissend, dass diese damit überfordert sind. Auch bei der vom Land und den Gesellschaftern geplanten gemeinsamen Mehrzahlung an das Theater ab 2013 in Höhe von insgesamt 1,2 Millionen Euro war von Beginn an klar, dass diese Summe nicht ausreichen wird, das Haus in Zukunft auskömmlich zu finanzieren. Allein die Verluste, die sich durch die Absenkung der Landeszuschüsse von 11,5 Millionen Euro im Jahr 1996 auf 9,5 Millionen Euro in 2012 ergeben, sind für sich genommen bereits existenzbedrohend für das renommierte Fünf-Sparten-Haus.

„Die bisherigen Verhandlungen der Gesellschafter sind nicht akzeptabel“, sagt Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der DOV. „Das Land Thüringen und die kommunalen Gesellschafter müssen sich endlich gemeinsam um eine tragfähige Lösung für das Theater bemühen“, so Masopust weiter. „Die Künstler am Haus haben sich bereits zu ihrer Verantwortung bekannt und den Abschluss eines Haustarifvertrages angeboten. Dafür wollen sie die seit langem versprochene Perspektive haben, dass sich die bereits bestehende erhebliche Kluft zum Flächentarifvertrag auf Dauer wieder schließt. Ein ‚Weiter so’ wie bisher führt dagegen in eine Sackgasse“, so Masopust abschließend.

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