Die von der Bundesregierung geplante Ausbildungsabgabe ist für die Theater der Bundesrepublik Deutschland nach Ansicht des Bühnenvereins nicht finanzierbar. „Legt man die im Gesetzentwurf gemachten Berechnungen zugrunde, ergibt sich eine Ausbildungsabgabe von insgesamt sechs Millionen Euro für die öffentlich getragenen Theater. Das wird die finanzielle Krise der Bühnen noch weiter verschärfen“, kommentierte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, heute die Pläne der Bundesregierung. An Stadttheatern, Staatstheatern und Landesbühnen gibt es zurzeit rund 39.000 Arbeitsplätze, etwa 900 Personen werden in diesen Betrieben ausgebildet. Auch die Privattheater müssen mit erheblichen Belastungen rechnen, sofern sie mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen.

Der Bühnenverein fordert, bei der Berechnung der Ausbildungsabgabe zumindest die Beschäftigungsverhältnisse herauszunehmen, für die es gar keinen betrieblichen Ausbildungsweg gibt. Das ist am Theater bei den meisten künstlerischen Berufen der Fall, also bei knapp zwei Dritteln des Theaterpersonals. Hierdurch ließen sich die Kosten auf zwei Millionen Euro reduzieren.