Zwölf Premieren wird die Komische Oper Berlin in der Spielzeit 2012/13 präsentieren: zehn Musiktheaterpremieren und zwei konzertante Operetten. Dabei geben fünf Regisseure ihr Opernregie-Debüt in Berlin. Insgesamt sind 173 Vorstellungen und 30 Konzerte in der kommenden Spielzeit zu erleben.

Die Monteverdi-Trilogie
Die Spielzeit beginnt am 16. September 2012 mit einem Riesenevent: An nur einem Tag sind alle drei vollständig erhaltenen Opern Claudio Monteverdis – Orpheus, Odysseus, Poppea – in der Inszenierung des neuen Intendanten der Komischen Oper Berlin, Barrie Kosky, und in einer musikalischen Bearbeitung der aus Usbekistan stammenden Komponistin Elena Kats-Chernin zu sehen.

12 Stunden Musiktheater, von morgens 11 Uhr bis abends 23 Uhr, mit über 200 Künstlern auf der Bühne. Für das leibliche Wohl bei diesem Opernmarathon ist ausreichend gesorgt. Und wer nicht alles an einem Tag sehen will, kann Die Monteverdi-Trilogie natürlich auch als Einzelvorstellungen im Laufe einer Woche oder eines Monats genießen. Aber wichtig: Wer früh bucht, spart Geld! Wer Karten für alle drei Monteverdi-Opern bis zum 8. Juli 2012 bucht, spart 30%!

Drei Uraufführungen
Den drei ältesten Werke der Operngeschichte folgen in der Spielzeit 2012/13 drei Uraufführungen. 405 Jahre Operngeschichte in einer Spielzeit! Am 30. September 2012 hat Olga Neuwirths American Lulu, eine Auseinandersetzung mit Alban Bergs Lulu, in der Inszenierung des russischen Theater- und Filmregisseurs Kirill Serebrennikov Premiere, gefolgt von der neuen Kinderoper Ali Baba und die vierzig Räuber aus der Feder des in Berlin lebenden türkischen Komponisten Taner Akyol (Premiere am 28. Oktober 2012, Regie: Matthias Davids). In Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen entsteht Detlev Glanerts Solaris nach dem berühmten Roman von Stanisław Lem, das am 19. Mai 2013 seine Berliner Premiere in der Regie von Moshe Leiser und Patrice Caurier erleben wird.

Mozart
Seinen Einstand als Operndirigent gibt der neue Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, Henrik Nánási, mit Mozarts Die Zauberflöte, die in der Inszenierung von Barrie Kosky und der englischen Theatergruppe „1927“ ab dem 25. November 2012 zu sehen sein wird und Auftakt ist zu einem neuen Mozart-Zyklus an der Komischen Oper Berlin. Als führendes Mozart-Haus der Stadt macht die Komische Oper Berlin in den kommenden Jahren den Monat Mai zum »Mozart-Mai«: mit Die Zauberflöte, Die Entführung aus dem Serail, Die Hochzeit des Figaro, Don Giovanni, vier Kammerkonzerten und einem Sinfoniekonzert mit Mozarts Requiem unter der Leitung von Generalmusikdirektor Henrik Nánási.

Operette
Zwei konzertante Premieren und die letzte Premiere der Spielzeit 2012/13 stehen in der Tradition des Hauses an der Behrenstraße als einstmals führendes Operettenhaus Europas: Mit den konzertanten Aufführungen von Emmerich

Kálmáns zu Unrecht vergessenem Juwel Die Bajadere (23. Dezember 2012) und Kurt Weills satirisch-spritziger Operette Der Kuhhandel (18. und 22. Januar 2013) sind zwei ganz unterschiedliche Werke der Gattung Operette zu erleben, denen Paul Abrahams spektakuläre Jazz-Operette Ball im Savoy eine weitere Facette hinzufügt. Intendant Barrie Kosky inszeniert dieses seit seiner Ur-aufführung 1932 in Berlin nicht mehr gespielte Meisterwerk mit Dagmar Manzel und Helmut Baumann in den Hauptrollen (Premiere am 9. Juni 2013).

Kurt-Weill-Woche
Dem facettenreichen Werk des jüdisch-deutsch-amerikanischen Komponisten Kurt Weill ist eine ganze Woche im Januar gewidmet: neben den Aufführungen von Der Kuhhandel, Die sieben Todsünden (mit Dagmar Manzel), Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und einem Nachtkonzert mit Kammermusik von Weill beehren auch zwei außergewöhnliche Weill-Interpretinnen das Haus an der Behrenstraße: Die weltweit gefeierte Musical-Sängerin Ute Lemper präsentiert in »Berlin to Broadway« am 20. Januar 2013 Kurt-Weill-Klassiker, Tangos, Chansons und jiddische Lieder, die Grande Dame des deutschen Schauspiels Gisela May tritt im Rahmen eines Weill-Konzerts am 24. Januar 2013 unter der Leitung von Kapellmeisterin Kristiina Poska auf.

Große Oper
Zwei großorchestrierte Opern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ergänzen den Spielplan im Februar und März: Pjotr I. Tschaikowskis leidenschaftliches Drama Mazeppa, das als Neuproduktion noch nie in Berlin zu erleben war (Premiere am 24. Februar 2013), und Engelbert Humperdincks berühmte und beliebte Märchenoper Hänsel und Gretel (Premiere am 24. März 2013).

Ivo van Hove, Leiter der Toneelgroep Amsterdam, Hollands bedeutendstem Schauspielensemble, inszeniert mit Mazeppa zum ersten Mal eine Oper in Berlin. Am Pult steht Generalmusikdirektor Henrik Nánási. Reinhard von der Thannen, der mit seinen außergewöhnlichen Ausstattungen die europäische Theaterästhetik seit mehr als 20 Jahren maßgeblich beeinflusst, übernimmt bei Hänsel und Gretel – erst zum zweiten Mal in seiner überaus erfolgreichen Karriere – auch die Regie. Die Musikalische Leitung liegt bei der Kapellmeisterin der Komischen Oper Berlin, Kristiina Poska.

Sinfoniekonzerte
Highlights des Konzertprogramms mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin sind das Antrittskonzert des neuen Generalmusikdirektor Henrik Nánási am 12. Oktober 2012 mit Werken von Richard Strauss, Béla Bartók und Antonin Dvořák, ein Konzert am 9. November 2012 mit dem berühmten polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki, in dem er seine eigene 4. Sin-fonie und die 9. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch dirigiert, ein Konzert am 7. Dezember 2012 mit dem Ausnahmepianisten Rudolf Buchbinder mit drei Klavierkonzerten von Haydn, Mozart und Beethoven, bei denen der Künstler vom Klavier aus das Orchester der Komischen Oper Berlin leitet, das Neujahrskonzert am 1. Januar 2013 mit Werken von Gershwin, Bernstein und Ravel unter der Leitung von Generalmusikdirektor Henrik Nánási und mit der international gefragten, 24-jährigen Pianistin Lise de la Salle, und ein Konzert am 14. Juni 2013 mit Stargeiger Gidon Kremer, der die Deutsche Erstaufführung eines ihm gewidmeten Violinkonzerts aus der Feder des russischen Komponisten Victor Kissine spielen wird.

Nachtkonzerte
Die beliebte Reihe mit Kammerkonzerten zu später Stunde in Bühnenbildern laufender Produktionen wird mit sechs Konzerten in der Spielzeit 2012/13 fortgesetzt. Musiker und Musikerinnen des Orchesters der Komischen Oper Berlin, Sänger aus dem Ensemble und aus dem Opernstudio der Komischen Oper Berlin präsentieren Werke von Monteverdi bis Penderecki.

Konzert mit Maria Farantouri
Ein Konzert der besonderen Art präsentiert die Komische Oper Berlin am 8. April 2013: Maria Farantouri, die »größte Stimme Griechenlands«, die »Joan Baez des Mittelmeeres« (Le Monde), kommt nach Berlin, um mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von Symeon Ioannidis Lieder ihres berühmten Landsmanns Mikis Theodorakis und des türkischen Ali Baba-Komponisten Taner Akyol zu singen. Ein türkisch-griechisches »Joint venture« der Sonderklasse!

Wiederaufnahmen
15 Wiederaufnahmen präsentiert die Komische Oper Berlin in der Spielzeit 2012/13, darunter die Neueinstudierung von György Ligetis Le Grand Macabre in der Inszenierung von Barrie Kosky.

Director’s Academy
Der Pflege des künstlerischen Nachwuchs wird nicht nur mit dem Internationalen Opernstudio und der Orchesterakademie der Komischen Oper Berlin Rechnung getragen, sondern auch mit einer auf Anregung Barrie Koskys in Zusammenarbeit mit den anderen beiden großen Berliner Opernhäuser neu gegründeten »Director’s Academy«. Eine Woche lang erarbeiten jeweils zwei Regie-Studenten der drei großen Musiktheater-Hochschulen Deutschlands (Berlin, Hamburg, München) mit Sängern aller drei Häuser Szenen, Duette und Ensembles aus Mozart-Opern, angeleitet und kritisch hinterfragt von drei namhaften Opernregisseuren. Dabei steht der Workshop-Charakter im Vordergrund. Kein vollständiges Konzept einer Operninszenierung soll erarbeitet werden, sondern die handwerkliche Arbeit mit wenigen Mitteln im Vordergrund stehen. Am Ende steht die interne Präsentation vor einem kleinen Publikum.

Freunde und Förderer
Neben den Zuwendungen vom Land Berlin freut sich die Komische Oper Berlin über die kontinuierlich wachsende Zusammenarbeit mit Sponsoren, Stiftungen und Unterstützern, angefangen mit der tatkräftigen Unterstützung des Förder-kreises Freunde der Komischen Oper Berlin e.V. über den Hauptstadtkulturfonds, die Deutsche Bank Stiftung, die Berliner Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG, die Heinz und Heide Dürr Stiftung, die Katja Ebstein Stiftung, die Pfizer Deutschland GmbH, die Robert Bosch Stiftung, die Siemens AG, die Stiftung Berliner Sparkasse, Uedelhoven-Studios, WMF bis hin zu Wein & Vinos und Der Blumenkorb.