Einen solchen Ansturm hat der Wettbewerb seit seiner Gründung 1994 noch nicht erlebt: 95 Teilnehmer aus 26 Ländern haben sich für den 6. Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerb Weimar – Bayreuth angemeldet, der vom 22. Oktober bis 1. November 2009 in beiden Städten ausgetragen wird. Die Hälfte der Pianistinnen und Pianisten stammt aus Russland, China, Japan und Südkorea. Die anderen 50 Prozent reisen aus Ländern wie Kirgisistan, Chile, den USA und Neuseeland an, oder kommen aus einer Vielzahl von europäischen Ländern.
Während die ersten fünf internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbe allein von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar organisiert und durchgeführt worden waren, engagiert sich nun erstmals die Stadt Bayreuth gemeinsam mit der Oberfranken-Stiftung als neuer Veranstaltungspartner. Die 1. Runde spielen die Teilnehmer aus aller Welt in Bayreuth, für die 2. und 3. Runde sowie das Finale ziehen sie nach Weimar um. Zur Eröffnung des Wettbewerbs wird ein echter Liszt-Spezialist zu erleben sein: Der australische Pianist Leslie Howard spielt am 21. Oktober 2009 um 19:30 Uhr im Opernhaus Bayreuth ein Recital mit Werken von Ludwig van Beethoven und Franz Liszt.
Das Finalkonzert mit der Staatskapelle Weimar am 1. November 2009 um 19:30 Uhr in der Weimarhalle wird als Preisträgerkonzert (dann ohne Orchester) am 3. November um 19:30 Uhr in der Stadthalle Bayreuth wiederholt. Ebenfalls in beiden Städten findet die Europäische Liszt-Nacht (26.10. in Bayreuth, 27.10. in Weimar) statt, bei der die Preisträger des Wettbewerbs Weimar-Bayreuth gemeinsam mit den Gewinnern der ebenfalls nach Franz Liszt benannten Klavierwettbewerbe in Budapest und Utrecht konzertieren.
Wem die Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro am Schluss zugesprochen werden, entscheidet eine zehnköpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Rolf-Dieter Arens, dem Pianisten und Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Jurymitglieder sind Paul Badura-Skoda (Österreich), Koos Groen (Niederlande), Leslie Howard (Großbritannien), Maurizio Moretti (Italien), Gerlinde Otto (Deutschland, ab der 2. Runde), Stanislav Pochekin (Spanien/Russland), Dénes Várjon (Ungarn), Michael Wessel (Deutschland, nur 1. Runde) sowie Ying Wu (China). Vergeben werden außerdem Sonderpreise sowie Anschlusskonzerte und Rundfunkproduktionen.
Das verlangte Repertoire umfasst nicht nur Werke des Namenspatrons Franz Liszt, sondern u. a. auch Chopin-Etüden (1. Runde) sowie Haydn-Sonaten und Schubert-Impromptus (2. Runde). Die dritte Wettbewerbsrunde ist dann wieder gänzlich Liszts anspruchsvoller h-Moll-Sonate gewidmet. Wer es bis ins Finale schafft, hat die Wahl zwischen den beiden Klavierkonzerten oder der Totentanz-Paraphrase von Franz Liszt. Teilnehmen können Pianisten aller Staatsangehörigkeiten, die nach dem 1. Januar 1978 geboren sind, das Höchstalter des Wettbewerbs liegt also bei 31 Jahren.
Die mit dem Namen und den Ideen Franz Liszts verbundene Weimarer Musikhochschule begibt sich damit auf den historisch relevanten Weg einer „Achse“ der guten Gemeinsamkeit mit Bayreuth.
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