1000 Kilometer, vier Monate und 18 deutsche Städte von Wasserburg am Inn bis Aachen, dazu Salzburg als Ausgangspunkt – das sind die Koordinaten des Projekts „250 Jahre Wunderkindreise“, das die Deutsche Mozart-Gesellschaft auf den Weg gebracht hat. In Kooperation mit 44 lokalen Partnern erinnern mehr als 55 Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Theaterstücke an die Reise der Familie Mozart, die im Juni 1763 ihren Anfang nahm. Zu den Akteuren des Projekts gehören u.a. die Ensembles Concerto Köln, l’arte del mondo, das Pleyel Quartett, Michael Quast, Reinhard Goebel und die Bayerische Kammerphilharmonie sowie die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die Brühler Schlosskonzerte und viele andere mehr...
Die gesamte historische Reise dauerte dreieinhalb Jahre und wird später als „die große Westeuropareise“ in die Mozart-Biografien eingehen. Sie führte die Mozarts an die europäischen Höfe, wo Leopold seine „Wunderkinder“ bekannt machen wollte. Ausgehend von Salzburg führte der Weg zunächst nach Aachen, von dort weiter durch das heutige Belgien, Frankreich, England, die Niederlande und die Schweiz. Wolfgang ist bei Reiseantritt sieben Jahre alt, seine Schwester Maria Anna elf.
Die „Wunderkindreise“ der Deutschen Mozart-Gesellschaft zeichnet den Beginn dieser großen Unternehmung nach, begleitet die Mozarts über die ersten 1000 Kilometer entlang ihrer damaligen Route von Salzburg bis Aachen. Zahlreiche Veranstaltungen erinnern an die Aufenthalte in 18 deutschen Städten, die durch die Briefe Leopolds dokumentiert sind. Die Briefe selbst waren die Inspirationsquelle für das Programm. Entsprechend finden die Veranstaltungen jeweils im Zeitfenster des historischen Reiseverlaufs und an authentischen Orten statt, wie z.B. dem Schloss Nymphenburg, im Augsburger Hotel Drei Mohren, im Schloss Schwetzingen, auf den Straßen Bonns oder im Kölner Dom.
Neben namhaften Häusern, Ensembles und Künstlern spielt im Rahmen der Wunderkindreise natürlich auch der Nachwuchs eine entscheidende Rolle: „So wie Leopold einst als Mentor und Pädagoge den jungen Wolfgang mit der Reise zu fördern versuchte, finden auch in diesem Jubiläum viele Kinder und junge Nachwuchskünstler ihr Podium“, meint Thomas Weitzel, Präsident der Deutschen Mozart-Gesellschaft und Initiator der „Wunderkindreise“.
„Wir freuen uns sehr, dass sich so zahlreiche Veranstalter mit Kreativität und Begeisterung für das Projekt engagieren. Somit ist eine Kulturroute entstanden, die uns das ,Wunder Mozart in vielen Facetten immer wieder neu und auf einzigartige Weise erfahrbar macht“, so Weitzel weiter.
Auftakt der Reihe „250 Jahre Wunderkindreise – mit den Mozarts durch 18 deutsche Städte“ ist allerdings in Österreich, und zwar am 7. Juni 2013 in Wolfgang Amadés Geburtsstadt Salzburg. Ein Programmflyer gibt eine erste Übersicht über das Projekt, die beteiligten Orte, Partner und Veranstaltungen. Eine umfangreiche Broschüre mit detaillierten Informationen erscheint Mitte April.
„Keine der Reisen hat so viel zur umfassenden Bildung Mozarts beigetragen, keine hat derart die Grundlagen für sein Schaffen gelegt, wie diese Europareise.“
aus: Josef Mančal: Leopold Mozart und seine Familie auf Europareise, Verlagsgemeinschaft Augsbuch, 2006
Absätze