Mit scharfer Kritik haben die Landtagsgrünen auf Minister Stratmanns Sparpläne im Kulturbereich reagiert. Die angekündigten Kürzungen würden das Aus für viele der circa 1.200 nichtstaatlichen Kultureinrichtungen aller Sparten bedeuten, sagte die kulturpolitische Sprecherin Gabriele Heinen-Kljajic am Dienstag in Hannover. "Stratmann trocknet als kulturpolitischer Steppenwolf das freie Kunstangebot Niedersachsens aus. Das macht das Land öde."
Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass von den rund 155 Mio. Euro im Kulturetat nur rund 9 Mio. Euro frei verfügbar sind. Davon plant der Wissenschaftsminister jetzt 8 Mio Euro zu streichen, während staatliche Kultureinrichtungen wie die
Landesmuseen und Staatstheater weitgehend von Kürzungen verschont bleiben. Heinen-Kljajic: "Jenseits der Stratmannschen Hochkultur in den Metropolen werden Musikschulen, freie Theater, Jugendkunstschulen und soziokulturelle Zentren platt gemacht. Das ist unverantwortlich." Nicht nur die kulturelle Vielfalt sei dadurch bedroht; zugleich würde das Credo von der Stärkung des ländlichen Raums ad absurdum geführt und ausgerechnet der Kulturbereich zerschlagen, der dank eines großen Anteils an bürgerschaftlichem Engagement ein besonders hohes Maß an Wirtschaftlichkeit aufweise.
"Der Minister erklärt den kultur- und bildungspolitischen Bankrott. Wer nichtstaatlich getragene Kultur, die sich allen Bevölkerungsschichten und -gruppen zu öffnen versucht, für entbehrlich erklärt, negiert die Bedeutung kultureller Bildung in einer modernen Wissensgesellschaft. Das ist die bildungspolitische Steinzeit."
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