Der Komponist György Ligeti (1923-2006) hätte 2023 seinen 100. Geburtstag gefeiert – sein bahnbrechendes Werk hat nichts von seiner Faszination verloren. Die ARD lässt Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Woche der Musik vom 20. bis 26. März 2023 in Ligetis besondere Klangwelt eintauchen.
 
György Ligeti gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Musik des 20. Jahrhunderts. Seine Partituren spielen nicht nur im Repertoire klassischer Konzertsäle eine bedeutende Rolle, auch als Filmmusik haben sie Geschichte geschrieben. Zahlreiche Hollywood-Produktionen haben bei ihren Soundtracks auf die Musik von György Ligeti vertraut, darunter „2001. Odyssee im Weltraum“, „Heat“, „Shutter Island“ und „Godzilla“.

Erkundung von Schlüsselwerken der Neuen Musik – im Konzertsaal oder am Smartphone

Ligetis Musik lässt staunen: mit ihren irisierenden Flächen, vielfarbig glitzernden Wolken und langsam morphenden Klangkreaturen. In ganz Deutschland laden die Musikvermittlungsteams aller ARD-Landesrundfunkanstalten dazu ein, diese außergewöhnliche Musik gemeinsam mit den ARD-Orchestern und -Chören neugierig zu erkunden – im Konzertsaal, im Klassenzimmer oder zu Hause, im Radio oder am Smartphone.
 
Anke Mai, SWR Programmdirektorin Kultur, Wissen und Junge Formate: „Gute Musik hat die Kraft, junge Menschen über Generationen hinweg immer wieder aufs Neue zu begeistern. Insbesondere gilt das für das bahnbrechende Werk von György Ligeti, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Wir freuen uns darauf, eine weitere Generation Schülerinnen und Schüler im Rahmen der ARD-Woche der Musik zum Staunen zu bringen – im Radio, auf dem Smartphone, in Konzertsälen und in Klassenzimmern. Dabei unterstützen wir als ARD gezielt Lehrerinnen und Lehrer mit Unterrichtsmaterial und Ideen, wie sie mit ihren Schulklassen in Ligetis Klangwelt eintauchen können.“

Metronom-Challenge zu Ligetis „Poème symphonique“

Verbindendes Element der diesjährigen ARD-Woche der Musik, die unter der Federführung des SWR stattfindet, ist ein bundesweites Schulprojekt: die Metronom-Challenge. Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen führen mit dem „Poème symphonique“, dem „Konzert für 100 Metronome“, im Rahmen von Schulkonzerten oder -workshops ein musikalisches Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts auf. Dazu stellen sie sich zunächst der Herausforderung, die für die jeweiligen Aufführungen benötigten 100 mechanischen Metronome ausfindig zu machen. Ergänzt werden diese durch selbst gebaute Metronome, die als Bausätze für ausgewählte Schulen bundesweit zur Verfügung gestellt werden. Unterstützung erhalten sie hierbei vom Projektteam der ARD-Woche der Musik. In Ergänzung zu schulischen Aufführungen macht sich auch ein Metronomkoffer mit 100 Metronomen auf den Weg quer durch die Republik, um im Rahmen von weiteren Schulkonzerten eben jenes Poème symphonique zur Aufführung zu bringen. Die Klangreise des „Metronobils“ beginnt am 20. März im Konzerthaus Freiburg und führt mit täglichen Auftritten durch die Sendegebiete der ARD, um am 26. März in der Elbphilharmonie Hamburg abzuschließen.

Kinder- und Schulkonzerte der SWR Ensembles

In Ergänzung zur Metronom-Challenge nehmen das SWR Symphonieorchester und das SWR Vokalensemble in sieben weiteren Konzertformaten die Musik von György Ligeti unter die Lupe. So z. B. in zwei Kinderkonzerten des SWR Symphonieorchesters am 23. und 24. März 2023 in Ludwigsburg und Freiburg, wenn Malte (Arkona) und sein Pendant Mezzo mit seinem jungen Publikum den Fragen nachgeht, warum Musik manchmal wie Chaos klingt, wie Klänge entstehen und weshalb bestimmte Rhythmen die Menschen zu Bewegungen animieren. Bei zwei Schulkonzerten, ebenfalls am 23. und 24. März, unternimmt das SWR Symphonieorchester mit seinem Publikum akustische und visuelle Experimente. Mit einfachen Pattern und Klängen erfahren die Schülerinnen und Schüler unter Mitwirkung des Lichtkünstlers Laurenz Theinert, wie Ligetis Klanggeflechte entstehen. Und auch das SWR Vokalensemble widmet sich unter der Leitung seines Chefdirigenten Yuval Weinberg am 21. März dem Thema Musik und Bilder. Neben Werken von Ligeti und Smolka gelangen hier auch zwei Videomusikproduktionen zu Ligetis „Lux aeterna“ zur Aufführung, von denen eine im Rahmen begleitender Schulworkshops entstanden ist. Und beim gemeinsamen Singen von Knut Nystedts „Immortal Bach“ gelingt beides: sinnliches Erleben und Verstehen von Musik.

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