Die Aufsichtsratsmitglieder der Ruhrfestspiele GmbH, der nordrhein-westfälische Kulturminister, Dr. Michael Vesper, die Aufsichtsratsvorsitzende Ingrid Sehrbrock und der Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, Wolfgang Pantförder, haben sich am Dienstag, den 13. Juli 2004, in Recklinghausen getroffen, um über die Zukunft der Ruhrfestspiele zu sprechen und um entstandene Irritationen auszuräumen. Als Ergebnis des rund 1-stündigen Gesprächs haben sie sich auf folgende Eckpunkte verständigt:

1. Die Gesellschafter der Ruhrfestspiele und das Land Nordrhein-Westfalen kommen überein, auf eine gemeinsame Intendanz von Ruhrfestspielen und Ruhrtriennale zukünftig zu verzichten. Damit soll die Kooperation nicht beendet sein. Ruhrfestspiele und Ruhrtriennale werden zwei selbständige Partner sein, die sich wechselseitig unterstützen, insbesondere beim Marketing und in der Öffentlichkeitsarbeit. Koproduktionen sollen auch weiterhin möglich sein. Beide Seiten waren sich darüber einig, dass insbesondere eine zeitliche Entzerrung der beiden Festspiele wichtig ist.

2. Beide Gesellschafter erklären, dass sie zu den Ruhrfestspielen stehen und die Gesellschaft weiterhin tragen werden. Sie werden sicherstellen, dass es zu keiner Insolvenz kommt und dass die Ruhrfestspiele auch im Jahre 2005 stattfinden. So bald wie möglich werden sie ein personelles und programmatisches Konzept entwickeln und mit dem Land abstimmen. Das Land erklärt sich bereit, die Ruhrfestspiele auf dieser Grundlage weiterhin zu fördern.

3. Die Meinungsverschiedenheiten im Hinblick auf die Entlassung des künstlerischen Leiters der Ruhrfestspiele zwischen Land und Gesellschaftern bestehen fort. Minister Vesper tritt weiterhin für eine wenigstens befristete Weiterarbeit von Frank Castorf ein. Stadt und DGB haben ihre Auffassung bezüglich der vorzeitigen Beendigung des Vertrags mit Frank Castorf noch einmal erläutert und bekräftigt.

4. Allen Beteiligten ist an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit im Interesse der Ruhrfestspiele gelegen. Die Gesellschafter, DGB und Stadt Recklinghausen, werden zukünftig den Informationsfluss mit dem Land verbessern, das neben ihnen stärkster Förderer der Festspiele ist, und sich terminlich besser abstimmen.

Das Gespräch hat in einer konstruktiven Atmosphäre stattgefunden. Über wichtige Fragen wollen die Partner gemeinsam entscheiden.

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