Mit Erleichterung reagiert die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) auf die friedliche Beilegung des Kündigungsskandals im Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Am Wochenende waren vor Ort nach mehrstündigen Vergleichsgesprächen unter externer Moderation die fristlosen Kündigungen gegenüber zwei Orchestermitgliedern durch den Vorstand des Orchestervereins zurückgenommen worden.

Zum Hintergrund: Das Management des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn hatte im Juni 2010 zwei miteinander verheirateten Orchestermitgliedern, dem Solo-Cellisten und der Stimmführerin der 2. Geigen, die auch Betriebsrätin ist und im 5. Monat schwanger war, wegen eines angeblich nicht genehmigten Kammermusikauftritts fristlos gekündigt. Hiergegen hatte sich massiver Protest aus dem Orchester und in der Öffentlichkeit formiert. Die DOV hatte die Kündigungen als unverhältnismäßig und rechtswidrig verurteilt und Parallelen zum Emmely-Skandal gezogen. Dort hatte das Bundesarbeitsgericht die fristlose Kündigung einer Kassiererin wegen der Einlösung geringwertiger Pfandbons für unwirksam erklärt.

„Wir sind froh und erleichtert darüber, dass diese völlig unverhältnismäßigen Kündigungen jetzt endlich aus der Welt geschafft worden sind“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Es ist zu hoffen, dass das Orchestermanagement die bewältigte Krise als Chance nutzt und alle Beteiligten nunmehr gemeinsam an einer Neupositionierung des Württembergischen Kammerorchesters arbeiten“, so Mertens abschließend.

Absätze