Dabei sein, wo Musik geschaffen wird: Gut 200 junge Musiker, renommierte Solisten, Sänger, Dirigenten und Orchester aus aller Welt kommen vom 13. bis 28. Juli 2012 nach Weimar, proben und spielen Konzerte, diskutieren und laden das Publikum ein, klassische Musik neu zu erleben. Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar öffnet im Rahmen des „Weimarer Sommers“ zwei Wochen lang ihre Türen, bietet tägliche, öffentliche Kurse mit Stars wie der Klarinettistin Sharon Kam, den Cellisten Michael Sanderling und Alban Gerhardt oder dem Geiger Ingolf Turban.
Die Weimarer Meisterkurse werden – gefördert vom Thüringer Wirtschaftsministerium – zum Festival mit „Meistern im Konzert“, langen Nächten der Musik, Opernaufführungen, Lesungen, Musikfilmen, einem Open-Air auf dem Platz der Demokratie und dem festlichen Abschlusskonzert am Samstag, 28. Juli mit den besten Kursteilnehmern und der Jenaer Philharmonie in der Weimarhalle.
„Kunst und Kultur sind nicht die sympathische Nische unserer Gesellschaft, sondern das Eigentliche, das sie zusammen hält“, sagt Bundestagspräsident Norbert Lammert, der im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Stölzl, dem Präsidenten der Weimarer Musikhochschule, zu erleben ist. Weitere Höhepunkte der Reihe „Musikgespräche“ sind die Lesungen von Oliver Hilmes („Liszt. Biographie eines Superstars“) und Eva Gesine Baur („Emanuel Schikaneder. Der Mann für Mozart"). In der Reihe „Meister im Konzert“ stehen der Teufelsgeiger Ingolf Turban und Klarinetten-Weltstar Sharon Kam auf der Bühne. Tastenlöwe Konstantin Scherbakov spielt in der Weimarhalle Liszts „Totentanz“ für Klavier, der virtuose Schlagwerker und Komponist Emmanuel Séjourné bringt auch eigene Werke zu Gehör.
Als „Meister im Konzert“ konzertieren zudem Pianist Matthias Kirschnereit im Festsaal Fürstenhaus und Claire Chevallier, die Liszt und Debussy auf einem historischen Bechstein im Liszt-Salon der Altenburg interpretiert. Cellist Alban Gerhardt lädt zum Solo-Abend mit enormer Programm-Spannweite von Bach bis Ligeti, Posaunist Stefan Schulz taucht mit Werken Tschaikowskys, Rachmaninows und Glinkas tief ein in die russische Seele.
Ergänzt werden die Meisterkonzerte – ebenfalls eine Premiere – durch zwei Opernaufführungen. Die Lautten Compagney Berlin kommt hierfür zu einem „Meisterkurs Barockoper“ nach Weimar, um Händels erste Londoner Oper mit jungen Sängerinnen und Sängern zu erarbeiten und konzertant aufzuführen. Unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Katschner bildet der historische Festsaal des Weimarer Stadtschlosses den prachtvollen Rahmen für eine intensive Probenwoche, die in zwei „Rinaldo“-Aufführungen am 26. und 27. Juli mündet.
Experten für Zeitgenössisches sind die Musiker des „ensemble unitedberlin“, die unter der Leitung Christian Schumanns neben John Adams „Chamber Symphony“ (1993) auch Werke von Teilnehmern des Kompositionsworkshops uraufführen. Bei dem Workshop wird aus einem internationalen Komponistenfeld der nächste Franz-Liszt-Stipendiat der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar auserkoren. Eine Reihe von Musikfilmen vervollständigt das Panorama der diesjährigen Meisterkurse, die in Kooperation mit dem Kommunalen Kino mon ami gezeigt werden, darunter „Jenseits der Stille“ und „Russlands Wunderkinder“. Als i-Tüpfelchen auf dem Festivalprogramm fungiert ein Open-Air-Konzert des „Trio Daniel Schnyer“ auf dem Platz der Demokratie.
Hautnah erleben, wie Musik entsteht, ermöglicht die Werkstattatmosphäre des Orchesterstudios mit der Jenaer Philharmonie vom 19. bis 27. Juli: Erstmals im großen Saal der Weimarhalle können die besten Kursteilnehmer unter der Leitung von Markus L. Frank an ihrem Konzertrepertoire feilen. Ebenfalls am Pult der Jenaer Philharmoniker in der Weimarhalle wird vom 16. bis 20. Juli Prof. Nicolás Pasquet seinen Meisterkurs für junge Dirigenten zu einem öffentlichen Erlebnis machen. Die Weimarer Meisterkurse sind im 53. Jahr ihres Bestehens auf Erfolgskurs: als Einladung an die Welt, in Weimar den Kosmos Musik zu entdecken und zu genießen.
Absätze