Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) ist entsetzt über die Pläne des SWR, das Vokalensemble, einen der künstlerisch hochwertigsten Klangkörper des SWR mit seiner einmaligen Ausstrahlung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus, in Frage zu stellen. Eine solche Entscheidung mit dem Freiraum vorgeblichen künstlerischen "Mäzenatentums" zu rechtfertigen oder gar mit einer lediglich "freiwilligen Aufgabe" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Klangkörper zu unterhalten, stellt den Kulturauftrag der ARD zur Disposition. Sie fordert letztlich auch die Frage nach dem medien- und kulturpolitischen Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dem Prinzip seiner Finanzierung heraus.
Überdies finden solche Überlegungen zu einer Zeit statt, in der ARD und Gewerkschaften über mögliche Einsparungen durch Veränderungen in der Altersversorgung einerseits und SWR und DOV über erweiterte Arbeits- und Einsatzmöglichkeiten der SWR-Klangkörper andererseits ernsthafte Verhandlungen führen.
"Jedem auch nur einigermaßen mit der Chormusik Vertrauten müssen die Haare zu Berge stehen, wenn der SWR meint, ein solch hochprofessioneller, hochprofilierter Chor wie das SWR-Vokalensemble könne seiner komplizierten künstlerischen Arbeit in Zukunft im Halbtagsjob nachgehen", meint der stellvertretende Geschäftsführer der DOV, Dr. Claus Strulick.

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