Verfluchte Körper, gerettete Seelen – dieser Gegensatz ist der Jahresvorschau für die kommende Saison an der Bayerischen Staatsoper vorangestellt, die heute von Staatsintendant Nikolaus Bachler, gemeinsam mit Generalmusikdirektor Kent Nagano, präsentiert wurde. „Die Verbindung von musikalischer Spitzenqualität und szenischer Innovation machen die Bayerische Staatsoper zu einem weltweit einzigartigen Haus,“ so beschrieb Nikolaus Bachler das Profil des Hauses für die kommende Spielzeit.
Das der kommenden Spielzeit zugrunde gelegte Thema fächert ein assoziatives Spannungsfeld auf, in dem sich die Neuinszenierungen der Spielzeit wiederfinden lassen, und eröffnet dem Publikum einen Zugang, sich über das Schicksal und Handeln der Protagonisten den grundsätzlichen Themen des Menschen zu nähern.
Die bis heute andauernde Relevanz dieser Stoffe erlebbar zu machen – dieser Aufgabe stellen sich in der kommenden Saison Regisseure, die fast alle erstmals eine Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper erarbeiten. Balázs Kovalik (Die Tragödie des Teufels), Hans Neuenfels (Medea in Corinto), Luc Bondy (Tosca) und Barrie Kosky (Die schweigsame Frau) versprechen damit ungewohnte Perspektiven und neue Ästhetiken mit an die Bayerische Staatsoper zu bringen. Für Stephan Kimmig (Don Giovanni) und David Bösch (L’elisir d’amore), beide höchst erfolgreiche Schauspielregisseure, ist dies sogar die erste Arbeit für die Opernbühne. Drei der insgesamt sieben Neuproduktionen stehen unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Kent Nagano. Neben Poulencs Les dialogues des Carmélites (Regie Dmitri Tcherniakov) zeichnet er verantwortlich für die musikalische Neuinterpretation der Eröffnungspremiere Don Giovanni sowie einer weiteren Oper Richard Strauss’, Die schweigsame Frau.
Mit Peter Eötvös wurde einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart eingeladen, eine Oper zu komponieren. Die Tragödie des Teufels ist sein erstes Werk, das an der Bayerischen Staatsoper zur Uraufführung kommt. Er selbst übernimmt dabei auch die musikalische Leitung. Das Libretto des Auftragswerks stammt von dem Münchner Schriftsteller Albert Ostermaier.
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