Timo Handschuh wird Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Der Verwaltungsrat des Kammerorchesters wählte den 38-jährigen aufgrund der Empfehlung der Findungskommission zum neuen Künstlerischen Leiter. Handschuh übernimmt die Leitungsaufgabe zum Beginn der Konzertsaison 2013/14 und wird Nachfolger des bisherigen Chefdirigenten Sebastian Tewinkel, der sich nach zehnjähriger, außerordentlich erfolgreicher Arbeit auf die Leitung der Kammerphilharmonie Graubünden und seine Professur an der Musikhochschule Trossingen konzentrieren möchte.

Timo Handschuh wurde 1975 in Lahr im Schwarzwald geboren und gründete bereits als 17-jähriger in seiner Heimatstadt ein eigenes Orchester. Von 1996 bis 2001 absolvierte er zunächst ein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Stuttgart (A-Examen), anschließend ein Kapellmeisterstudium, das er 2004 an der Musikhochschule Freiburg mit Auszeichnung abschloss. Seine prägenden Lehrer waren Prof. Scott Sandmeier (Dirigieren) und Prof. Ludger Lohmann (Orgel).

Noch während des Studiums wurde Timo Handschuh 2002 an der Staatsoper Stuttgart engagiert, u.a. als Solorepetitor und ab 2007 als musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Manfred Honeck. In den darauffolgenden Jahren leitete er als Kapellmeister und Gastdirigent mehr als einhundert Vorstellungen an der Staatsoper, 2011 wurde er als Generalmusikdirektor an das Theater Ulm berufen.

Neben der Opernarbeit hat Timo Handschuh nie seine Aktivitäten im Konzertbereich vernachlässigt, sondern sich ein weit gespanntes Repertoire in den Bereichen Sinfonik und Kammerorchester erarbeitet, das von der Barockmusik in historisch informierter Aufführungspraxis über die Meisterwerke der Klassik und Romantik bis zur klassischen Moderne reicht. So dirigierte er das Staatsorchester Stuttgart und das Philharmonische Orchester Ulm in Abonnement-, Kinder-, Jugend- und Sonderkonzerten und auf Gastspielen, und stand u.a. am Pult des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, des Stuttgarter Kammerorchesters, des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und renommierter Sinfonieorchester. Er selbst sagt dazu: "Die Arbeit in beiden Bereichen erweitert den Horizont ungemein: Oper und Konzert, Sänger und Instrumentalsolisten – beides gibt immer wieder neue Impulse und befruchtet sich gegenseitig". Ein besonderes Anliegen ist Timo Handschuh der direkte Kontakt zum Konzertpublikum: Werkeinführungen, Konzertgespräche und Moderationen begleiteten von Anfang an seine künstlerischen Aktivitäten.

Timo Handschuh freut sich auf seine neuen Aufgaben: "Wenn ein wunderbares Kammerorchester in andere Hände gelegt wird, dann hat das sehr viel mit Vertrauen zu tun. Vertrauen, dass das über Jahre Erarbeitete fortgeführt und in neue Bahnen gelenkt wird, Vertrauen auch auf neue Impulse in allen Bereichen, die die künstlerische Inspiration des Orchesters immer wieder neu entflammen."