Professionelle Musikerinnen und Musiker haben die Thüringer Orchesterkonferenz gegründet. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) begrüßt den Zusammenschluss gewählter Vertreter der Thüringer Kulturorchester, der die Interessen der mehr als 600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller zehn Klangkörper vertritt. Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hatte nach seinem Amtsantritt zwar angekündigt, dass im Freistaat keine Theater und Orchester geschlossen werden. Doch gleichzeitig wurden die Landesmittel eingefroren. Das bedeutet, dass entweder Tarifsteigerungen ausgeschlossen sind oder Personal abgebaut werden muss.
Für die vergleichsweise schwache Thüringer Wirtschaft spielt Tourismus eine wichtige Rolle. Besucher aus aller Welt schätzen neben der Natur vor allem Kultur, die ohne Orchester und Theater undenkbar ist. Das Land besitzt eine einzigartige, über Jahrhunderte gewachsene Tradition. Seit vergangenem Jahr gehört die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft zur bundesweiten Liste des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission. Erst in dieser Woche hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf ihrer Theaterreise an die Verantwortlichen in Ländern und Kommunen appelliert, diesen Schatz zu bewahren. Gleichzeitig warnte sie davor, die Diskussion über den Wert von Theatern für das Gemeinwesen vor allem unter fiskalischen Gesichtspunkten zu führen.
Minister Hoff führt seit Monaten Gespräche mit Trägern und Intendanten über die Zukunft der Orchester. Dem Wunsch der DOV nach Verständigung ist er bislang nicht nachgekommen. Die Thüringer Orchesterkonferenz und die DOV wollen gemeinsam mit der Landesregierung nach Wegen suchen, wie die Orchester nicht nur erhalten, sondern gestärkt werden.
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Quelle
http://www.dov.org