Thomas Bockelmann bleibt Intendant des Staatsheaters Kassel. Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, teilte heute mit, dass Bockelmanns Dienstvertrag um weitere fünf Jahre bis August 2015 verlängert wird. Dies geschieht auch im Einvernehmen mit der Stadt Kassel.

„Thomas Bockelmann hat seit Antritt seiner Intendanz in Kassel im August 2004 Bemerkenswertes geleistet“, hob Staatsminister Corts hervor. In der Zeit der sanierungsbedingten Schließung des Theaters habe er es verstanden, nicht nur das Ensemble sondern auch das Publikum in den Ersatzspielstätten für seine Visionen vom Theater zu begeistern. Im Zelt auf dem Friedrichsplatz oder auch in der documenta-Halle war trotz teils schwierigster technischer Bedingungen ein anspruchsvolles Theaterprogramm zu erleben.

Der Minister verwies auch auf die Stärkung des Bereichs Theaterpädagogik, das Engagement Bockelmanns für Projekte mit Kindern und Jugendlichen und nicht zuletzt das erste Festival „Über alle Berge“, welches das Staatstheater 2006 gemeinsam mit vielen freien Theatern veranstaltet hat. Im Hinblick auf die Förderung des künstlerischen Nachwuchses erinnerte er daran, dass junge Theaterleute wie Schirin Khodadadian, Sebastian Schug und Jette Steckel – Träger des begehrten Preises für Junge Regisseure der Deutschen Akademie für Darstellende Künste in Bensheim – in Kassel engagiert waren oder sind.

Der Erfolg Bockelmanns sei auch an der Zahl der Abonnenten abzulesen, sagte Corts. Deren Zahl sei im Vergleich zur Spielzeit 2006/2007 im Schauspiel um 25 Prozent auf 2.136 und in der Oper um 14 Prozent auf 2.784 gestiegen. Bei den Wahlmieten und den Jugendtheaterringen stiegen die Zahlen gegenüber der vergangenen Spielzeit sogar um 33,4 Prozent oder 791 auf 1055 in der Oper und um 39,1 Prozent oder 704 auf 979 im Schauspiel. „Die Abonnenten machen das System des deutschen Repertoire-Theaters überhaupt erst möglich“, sagte Corts. „Die Gewinnung neuer und vor allem junger Abonnenten ist damit eine existenzielle Zukunftsfrage des Theaters, die derzeit leider nur in wenigen Häusern so positiv beantwortet wird.“