Fast ein Viertel aller Theaterkarten wird als Abonnement – entweder direkt oder über Besucherorganisationen – verkauft. Dies belegt die gerade erschienene Theaterstatistik 2011/2012 des Deutschen Bühnenvereins. „Das Abonnement ist und bleibt vor allem für die städtischen und staatlichen Bühnen unverzichtbar“ sagte Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, heute in Köln. Es sei Beleg für die durchgängige Qualität des Programms, auf das der Abonnent vertraue und vertrauen könne.
Auch ansonsten ist die Zuschauersituation stabil. Die Gesamtbesucherzahl bei öffentlich getragenen Theatern und Orchestern, Privattheatern und Festspielen ist mit etwa 32,1 Millionen Besuchern vor Ort (im Vorjahr knapp unter 32 Millionen) und rund 3,08 Millionen Besuchern auf Gastspielen (Vorjahr 3,05 Millionen) fast unverändert. Das gilt auch für die öffentlich getragenen Theater (Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen), die an diesen Gesamtzahlen inklusive Gastspiele mit knapp 20,9 Millionen Zuschauern beteiligt sind (im Vorjahr knapp 21 Millionen). Daran haben Schauspiel und Oper den größten, wenn auch etwas zurückgehenden Anteil. Einen leichten Zuwachs gibt es hingegen in den Sparten Tanz sowie Kinder- und Jugendtheater. „Das zeigt, wie wichtig gerade auch diese Sparten für die Zuschauerbindung sind“, so Bolwin.
Die öffentlichen Zuschüsse der Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen beliefen sich in der Spielzeit 2011/2012 wie zuvor auf 2,25 Milliarden Euro. Die Häuser konnten ihre Eigeneinnahmen erneut leicht steigern, von 497 Millionen Euro auf etwas über 500 Millionen Euro. Die Zahl der Veranstaltungen ist leicht gesunken, von 67.755 auf 67.204. Auch hier ist aber ein leichter Zuwachs bei Kinder- und Jugendtheater (5 Prozent) und Tanz (1 Prozent) zu vermelden. Das theaternahe Rahmenprogramm hat im Gegensatz zum letzten Jahr um 9,1 Prozent abgenommen. Zum ersten Mal seit 2002 ist die Zahl der fest angestellten Theatermitarbeiter – befristet und unbefristet - wieder über 39.000 gestiegen, und zwar auf 39.187 (im Vorjahr 38.980). Insgesamt sind 43.969 Personen (Vorjahr 43.725) fest in den Theatern und Orchestern angestellt, einschließlich der Musiker der selbstständigen Kulturorchester und Rundfunkorchester. Ebenso stieg die Zahl der nicht ständig beschäftigten Mitarbeiter um über 1.000 auf 23.415 (im Vorjahr 22.300), was im Trend der sich überall lockernden Beschäftigungsverhältnisse liegt. Unberücksichtigt ist bei diesen Zahlen das Personal in Privattheatern und Festspielbetrieben. Die Personalausgaben an den öffentlich getragenen Theatern machen – so wie in den letzten zehn Jahren – ca. 74 Prozent der Gesamtausgaben aus, wobei etwas mehr als die Hälfte dieser Kosten in den künstlerischen Bereich fließen.
Die Theaterstatistik dokumentiert die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Theater und Orchester in Deutschland. Insgesamt 143 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 131 Orchester, 218 Privattheater und 73 Festspiele werden mit ihren Einnahmen und Ausgaben, Personalangaben, Besucherzahlen und Veranstaltungen dargestellt. Sie ist das umfangreichste Nachschlagewerk über die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Theater und Orchester in Deutschland.
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