Die öffentlich getragenen Theater und Orchester in Deutschland (Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen) konnten in der Spielzeit 2007/2008 ihre Eigeneinnahmen erneut steigern: Das Einspielergebnis erhöhte sich von 18 Prozent auf 19,1 Prozent der Etats, die den Theatern und Orchestern insgesamt zur Verfügung stehen. Schon in der vergangenen Spielzeit war ein Zuwachs von 17,3 Prozent auf 18 Prozent zu vermelden gewesen. „Hier wird deutlich, dass die Theater und Orchester auf die ökonomische Krise mit der Steigerung ihrer eigenen Wirtschaftskraft reagiert haben. Das sieht man auch an der Zahl der Veranstaltungen, die ebenfalls von 63.600 auf 64.700 angestiegen sind“, so Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln. Die Besucherzahlen blieben mit rund 30,7 Millionen nahezu unverändert: Die Stadt- und Staatstheater und Landesbühnen übersprangen diesmal wieder knapp die 19-Millionen-Grenze, im Gegensatz zu rund 18,8 Millionen Besuchern im Vorjahr. Auch die Anzahl der Konzertbesucher stieg von ca. 4,2 Millionen auf etwa 4,4 Millionen. Etwa 7,4 Millionen Zuschauer besuchten die Privattheater.
Die öffentlichen Zuschüsse für die Stadt- und Staatstheater und Landesbühnen stiegen ganz leicht von 2,08 Milliarden auf 2,09 Milliarden Euro. Wie im letzten Jahr ist auch ein leichter Personalanstieg zu vermelden, diesmal um 128 Mitarbeiter auf 38.388. Eine Steigerung gibt es allerdings auch für die produktionsbezogen abgeschlossenen Gastverträge. Mit dieser seit Jahren zunehmenden Anzahl von unständig Beschäftigten hat sich bereits die diesjährige Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins befasst und vor der Gefahr der Auflösung der Ensembles gewarnt. Die Entwicklung in diesem Bereich wird der Bühnenverein weiter beobachten. Die Zahl der Inszenierungen an öffentlich getragenen Theatern blieb mit rund 5.100 fast konstant.
„Künstlerisch kreativ und wirtschaftlich stabil“ - mit diesen Worten fasste Rolf Bolwin die Lage der Theater und Orchester angesichts der nun vorliegenden Zahlen der Spielzeit 2007/2008 zusammen. Nun gehe es darum, diese Situation nicht durch Kürzungen der öffentlichen Zuschüsse zu gefährden.
Die Theaterstatistik erscheint jährlich. Der 43. Band präsentiert die wichtigsten Daten der Theater und Orchester in Deutschland, Österreich und
der Schweiz der Spielzeit 2007/2008. Die Angaben von 120 Stadt- und Staatstheatern, 21 Landesbühnen, 128 Orchestern, 170 Privattheatern und 35 Festspielbetrieben zeigen die Vielfalt und die Qualität der deutschen Kulturbetriebe.
Zum Preis von 23,- Euro (zzgl. Versandkosten) kann die Theaterstatistik 2007/2008 kann beim Deutschen Bühnenverein oder im Buchhandel bestellt werden. Kontakt Deutscher Bühnenverein: Postfach 10 07 63, 50447 Köln, Fax 0221/20812-28, E-Mail material@buehnenverein.de, (ISBN 978-3-934431-12-9).
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Quelle
http://www.buehnenverein.de