Am Freitag, 28. Juli im Schloss Reinbek wird dem niederländischen Komponisten und Regisseur Michel van der Aa der mit 20.000 Euro dotierte Paul Hindemith-Preis verliehen. In dem öffentlichen Festkonzert um 20 Uhr stehen die Sonate für Violine solo op. 31 Nr. 2 „Es ist so schönes Wetter draußen" von Paul Hindemith und „Memo“ für Violine und tragbaren Kassettenrekorder sowie „Just before“ für Klavier und Soundtrack von Michel van der Aa auf dem Programm. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird den Preis überreichen. Die Laudatio hält Jan Hoekema, Botschafter für internationale kulturelle Zusammenarbeit des Königreichs der Niederlande aus Den Haag. Der Hindemith-Preis ist einer der höchstdotierten Komponistenpreise und wird gemeinsam von vier Stiftungen verliehen: der Schweizer Hindemith-Stiftung und den Hamburger Stiftungen Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walter und Käthe Busche-Stiftung sowie der Gerhard Trede-Stiftung.
Der 1970 geborene Michel van der Aa absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Recording Engineer, bevor er Komposition bei Diderik Wagenaar, Gilius van Bergeijk und Louis Andriessen studierte. Sein eigenwilliger Kompositionsstil bezieht Tonbänder und Videoeinspielung ein und benutzt Rhythmen und Akkorde als strukturelle Elemente. Eine Ausbildung zum Filmregisseur in New York erweiterte seine künstlerischen Möglichkeiten. Bei Michel van der Aa ist nicht immer alles, wie es scheint, z.B. wenn Musiker auf der Bühne nur Bewegungen andeuten, während die Musik tatsächlich vom Band kommt, oder seine Figuren immer neue Identitäten annehmen. So entsteht ein virtueller Raum, der sich bis ins Innere des Publikums erstreckt. Der Komponist versteht sich auch als musikalischer Theaterautor, der seine Protagonisten durch ein Musikstück führt und sie mit Leben erfüllt. Die Werke des mehrfachen Preisträgers Michel van der Aa wurden auf zahlreichen renommierten Festivals gespielt. Seine Musiktheaterwerke finden international große Beachtung, besonders die Kammeroper für einen Sopran »One« ist eines seiner erfolgreichsten Werke.
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Quelle
http://www.shmf.de