Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB hat gestern angekündigt, dass die Bundesregierung 50 Mio. Euro zur Sanierung der Staatsoper Unter den Linden in Berlin zur Verfügung stellt, sofern das Land Berlin sich mit der gleichen Summe an der Sanierung beteiligt und der Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper 30 Mio. Euro zur Verfügung stellt.

Der Deutsche Kulturrat begrüßt, dass mit der Sanierung der Staatsoper ein weiteres wichtiges Bauvorhaben in der Mitte Berlins in Angriff genommen wird und der Bund seine Verantwortung für Repräsentation in der Hauptstadt wahrnimmt.

Der Deutsche Kulturrat gratuliert Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB, dass es ihm gelungen ist, trotz der bestehenden Finanznöte im Bundeshaushalt 50 Mio. Euro für die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden bereit zu stellen.

Die Sanierung der Staatsoper zeigt aber auch, dass privates Engagement bei der Finanzierung großen kulturellen Vorhaben immer öfter unabdingbar ist. Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB unterstreicht in seiner Pressemitteilung, dass der Bund das Geld unter der Voraussetzung bereitstellt, dass der Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper seinen Zusagen nachkommt, bis zu 30 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Fast ein Viertel der Gesamtsumme zur Sanierung der Staatsoper in Höhe von 130 Mio. Euro soll demnach privat aufgebracht werden.

Wenn privates Engagement eine solche Bedeutung bei der Realisierung von Kulturvorhaben hat, ist es umso unverständlicher, warum das Bundesministerium der Finanzen zu Beginn dieses Jahres in einem Rundschreiben erlassen hat, dass ab dem 01.01.2007 die Mitgliedsbeiträge zu Kulturfördervereinen nicht mehr steuerlich absetzbar sein sollen, wenn eine so genannte geldwerte Gegenleistung erfolgt. Kulturfördervereine sind die Bedingung dafür, dass privates Geld für kulturelle Vorhaben gesammelt wird. In Kulturfördervereinen treffen sich Kulturliebhaber und Kulturfreunde. Sie unterstützen nicht nur den laufenden Betrieb von Kultureinrichtungen, sondern werben, wie am Beispiel der Staatsoper jetzt zu sehen ist, auch Mittel für größere Vorhaben ein. Dieses ist ein wesentlicher Beitrag der Bürgergesellschaft für das Gemeinwesen. Dass Mitglieder von Kulturfördervereinen z.B. kostenlos in das von ihnen geförderte Museen gehen können oder aber bestimmte Vorzüge bei der Bestellung von Theaterkarten haben, ist ein wichtiges Instrument zur Mitgliederbindung. Am Beispiel der Staatsoper zeigt sich, welche nachhaltigen Wirkungen Fördervereine entfalten.

Der Geschäftsführer der Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Es ist ein großer Erfolg, dass es Kulturstaatsminister Bernd Neumann gelungen ist, trotz der Haushaltsengpässe 50 Mio. Euro für die Sanierung der Staatsoper in Berlin bereit zu stellen. Aber ohne privates Engagement wird die Sanierung der Staatsoper in Berlin trotzdem nicht möglich sein. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sollte deshalb endlich sein Rundschreiben zur Besteuerung von Mitgliedsbeiträgen zu Kulturfördervereinen zurückzunehmen, damit privates Engagement im Kulturbereich nicht behindert wird.“

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