Vom 07. bis 09. Mai tagten die Hochschulleitungen der 24 deutschen Musikhochschulen anlässlich ihrer Sommerkonferenz erstmalig an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM). Die für die Hochschulleitungen zentrale Tagung zum Austausch über aktuelle hochschulpolitische Themen wurde in diesem Jahr erstmals durch das neue Format der Critical Friends Foren ergänzt – einem informellen, fachkollegialen Austausch der Mitglieder der Hochschulleitungen. Diskutiert wurden aktuell wichtige Herausforderungen wie u.a. der Umgang mit einer vermehrten Demokratie- und Kulturfeindlichkeit und mit gesellschaftspolitischer Positionierung, die Nachwuchsgewinnung für musikalische Berufsfelder oder die so genannte „Third Mission“, also der Transfer von Hochschulinhalten in die Gesellschaft.

Die Sommerkonferenz der Präsident*innen und Rektor*innen, Vizepräsident*innen und Prorektor*innen, Kanzler*innen und Vertreter*innen der musikpädagogischen Ausschüsse der Musikhochschulen fand im Hauptgebäude der HMTM in der Münchner Arcisstraße statt. Seit nun fast 70 Jahren steht das Gebäude, das als nationalsozialistischer Repräsentationsbau errichtet worden war, ganz im Zeichen von Ausbildung und Ausübung von Kunst, ist Ort der musisch-kulturellen Bildung und der Vermittlung demokratischer Werte. 

Im Bewusstsein dieses historischen Hintergrunds hatte die HMTM daher für den Abend des 08. Mai eine besondere Veranstaltung konzipiert. So fand in Zusammenarbeit mit dem benachbarten NS-Dokumentationszentrum die Veranstaltung „Kunst – Erinnerung – Demokratie: Worte und Musik zum 80. Jahrestag des Kriegsendes“ statt, eine musikalisch-literarische Performance über Demokratie, Erinnerung und Kunst mit der Münchner Autorin Lena Gorelik und Studierenden der HMTM. Dazu Prof. Christian Fischer, Vorsitzender der RKM: „Dieser zutiefst bewegende Abend, geprägt von den mutigen und klaren Worten einer beeindruckenden Autorin, war eine unerwartete Antwort von Sprache, Geist und Kunst auf unsere aktuellen Fragen nach der Aufgabe von Kunst in einer hochpolitischen Zeit und an einem bedeutungsschwerem Ort.“

Ein weiteres wichtiges Thema der Sommerkonferenz war die geplante Ausschreibung einer hochschulübergreifenden Studie zu Erscheinungsformen von Machtmissbrauch an Musikhochschulen. Mit großer Mehrheit sprachen sich die Hochschulleitungen dafür aus, die bundesweite Erhebung unmittelbar nach Klärung der Finanzierung zu beauftragen. Die AG Antidiskriminierung der RKM unter Vorsitz von Prof. Christian Fischer wird die nötigen Schritte schnellstmöglich einleiten.

Die RKM tauschte sich außerdem u.a. zu ersten Ergebnissen der noch laufenden sog. MiKADO-Studie zum Fachkräftemangel in der Musikpädagogik, zur Situation der Lehrbeauftragten, zur geplanten GEMA-Reform und ihren Konsequenzen für die Musikhochschulen und deren Studierenden aus. 

Am 07. Mai fand zudem die Preisverleihung des Hochschulwettbewerbs Musikpädagogik statt, der auch dieses Jahr erfolgreich durchgeführt wurde (siehe separate Pressemeldung des Wettbewerbs).