Das sechsköpfige Team von MUGI
Das Team von MUGI: (v.l.n.r.) Jeruscha Strelow (Redakteurin), Beatrix Borchard (Herausgeberin), Silke Wenzel (Herausgeberin), Nina Noeske (Herausgeberin), Martina Bick (Redakteurin), Noemi Deitz (Redakteurin)  
Foto:  Simon Kannenberg

Die frei zugängliche Forschungs- und Publikationsplattform „Musik und Gender im Internet“ (MUGI) hat von der Mariann Steegmann Foundation eine Förderung über zehn Jahre zugesichert bekommen. Inhaltlich verantwortet und gepflegt sowie redaktionell betreut wird die Website von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar (seit 2022) unter Leitung von Prof. Dr. Beatrix Borchard, Prof. Dr. Nina Noeske und Dr. Silke Wenzel. Weitere Kooperationspartner sind die Universität Luxemburg und das Luxemburger „CID | Fraen an Gender“. Die Internetpräsenz ist hier zu finden: https://mugi.hfmt-hamburg.de

Die bereitgestellten Fördermittel in Höhe von 600.000 Euro – gleichmäßig verteilt auf die Hochschulen in Hamburg und Weimar – sollen nicht nur der Fortführung der Redaktions- und Öffentlichkeitsarbeit sowie den notwendigen Wartungsarbeiten dienen, sondern auch der Erweiterung der Plattform um einen umfangreichen Sachteil mit rund 100 Lemmata. Ein besonderer Fokus liegt auf der Internationalisierung: Künftig werden auch französischsprachige Artikel aufgenommen und bereits bestehende deutsch- und englischsprachige Artikel übersetzt.

Auch die Gründung neuer internationaler Redaktionen soll nun weiter vorangetrieben werden. „Diese Förderung ermöglicht uns endlich die Umsetzung unserer schon lange bestehenden Pläne!“, betont die Weimarer Professorin für Musikwissenschaft, Dr. Nina Noeske. Seit ihrer Gründung im Mai 2004 durch Prof. Dr. Beatrix Borchard hat sich MUGI als zentrale digitale Anlaufstelle für musikwissenschaftliche Genderforschung etabliert. Die Plattform vernetzt Forschende in ganz Europa und macht ihre Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

„Das Projekt MUGI unterstreicht zentrale Anliegen unserer Fakultät: Wenn wir strukturelle Benachteiligungen – etwa von Frauen im musikalischen und musikwissenschaftlichen Diskurs – ausgleichen wollen, dann benötigen wir vor allem Informationen und leicht zugängliches Quellenmaterial. Und wenn wir große Vorhaben verwirklichen wollen, sind Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg: Im musikwissenschaftlichen Bereich ist so zwischen Weimar und Hamburg eine Verbindung entstanden, bei der sich die Hochschulen gegenseitig stärken“, betont Dekan Prof. Jörn Arnecke von der Weimarer Musikhochschule.

Das Herzstück von MUGI bilden derzeit zwei sich ergänzende Bereiche: Ein umfassendes Online-Lexikon mit über 600 biografischen Artikeln, Werkverzeichnissen, Materialsammlungen sowie Detail-Informationen zu Quellen, Literatur und aktuellen Forschungsdesideraten wird flankiert durch multimediale Präsentationen, die Musikerinnen und genderrelevante Themen lebendig vermitteln. Basierend auf Beatrix Borchards methodischem Konzept des „Lückenschreibens“ entsteht so eine neuartige, gendersensible Perspektive auf die Musikgeschichte als Geschichte kulturellen Handelns.