Angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen im sächsischen Landtag ruft die Deutsche Orchestervereinigung die Haushälter und Kulturpolitiker aller Fraktionen auf, sich für höhere Zuschüsse für die Kulturräume stark zu machen. "Die bisher angekündigten drei Millionen Euro reichen hier bei Weitem nicht aus“, sagt Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). "Inzwischen sind mehr als zwei Drittel der Orchester- und Theaterbetriebe in Sachsen trotz Geltung des Kulturraumgesetzes nicht auskömmlich finanziert. Das bedeutet, dass Beschäftigte auf Teile ihres Lohns verzichten müssen, allein im Orchesterbereich im Umfang von zwölf Millionen Euro in diesem Jahr.“

Obwohl Bund und Länder im ersten Halbjahr Milliardenüberschüsse erwirtschafteten, wird die Finanzlage für viele Kommunen immer schwieriger. Deshalb plädiert die DOV nachhaltig dafür, dass der Freistaat überforderte Kommunen finanziell so auskömmlich ausstattet, dass sie ihre kommunalen Pflichtaufgaben – auch die im Rahmen des Kulturraumgesetzes vorgesehene Kofinanzierung – angemessen wahrnehmen können.

"Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Herausforderungen der Integration ist die Arbeit der Orchester und Theater unverzichtbar, nicht zuletzt in den ländlichen Räumen“, sagt Masopust. "Diese Arbeit weiter zu entwickeln ist eine gemeinsame Aufgabe des Freistaates und der Kommunen.“

Orchester und Theater tragen maßgeblich zum Erhalt der kulturellen Identität und der Wertevermittlung unserer Gesellschaft bei. Im Jahr 2014 wurde die deutsche Orchester- und Theaterlandschaft in die bundesweite Liste des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen.

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