Der holländische Dirigent und Komponist Hans Rotman übernimmt ab 2008 die künstlerische Leitung des neuen Festivals »Impuls« in Sachsen Anhalt. Impuls ist ein Orchesterfestival, das sich der Neue Musik und vor allem ihrer Vermittlung widmet. Neben Orchesterkonzerten, Komponistenwerkstätten und Jugendprojekten wird ein Internet-Radio die Aktivitäten des Festivals ganzjährig begleiten. Alle sechs Orchester Sachsen-Anhalts sind Partner in dem Projekt. Festivalperiode sind die Monate Oktober und November. Das Festival wird vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt.

Hans Rotman ist vor allem für seine innovativen Konzerte in Amsterdam, Brüssel, Antwerpen und beim Kunstfest Weimar bekannt geworden. Auch als Dirigent von Operneinspielungen hat er sich einen Namen gemacht. Durch seine Moderation und Vermittlung wurde nicht nur das sinfonische Repertoire, sondern auch die Neue Musik einem ständig wachsenden Publikum erschlossen.

In Rotterdam 1954 geboren, studierte Hans Rotman zunächst Violine und Komposition, dann Dirigieren bei Franco Ferrara, Karl Österreicher und Kurt Masur. Nachdem er den Daphne Proud Fellowship Award 1985 unter der Jury von Seiji Ozawa errungen hatte, trat Rotman als Dirigent beim Tanglewood Music Festival des Boston Symphony Orchestra auf.
Höhepunkt dieser Arbeit war ein gemeinsames Konzert mit Leonard Bernstein, das im Fernsehen übertragen wurde.

Anschließend an seinen Erfolg in Amerika hat Rotman in Deutschland, Holland und Belgien ein breites Sinfonie- und Opernrepertoire dirigiert. Er war künstlerischer Leiter der Sinfonia Amsterdam, der Belgischen Kammeroper und des Internationalen Opernstudios Amsterdam.
Mit dem Rundfunkorchester Brüssel arbeitet er seit 1995 zusammen. Sehr erfolgreich waren dort die Fernsehkonzerte im Rahmen der Fernsehreihe für Neue Musik. 1999 wurde Rotman beim Königlichen Philharmonischen Orchester Flandern für die populären Young People Konzerte verpflichtet. In Thüringen gründete Hans Rotman die jährliche Internationale Werkstatt für Neue Musik der Jungen Philharmonie Weimar sowie die Orchesterwerkstatt für junge Komponisten Gera. Seit 2004 ist Rotman Dirigent der Staatskapelle Halle. Die K-Reihe der Staatskapelle Halle, in der sich Rotman mit zeitgenössischer Musik beschäftigt, erschließt sich durch seine Moderation und Vermittlung einem immer größeren Publikum.

Rotman hat sich zudem mit seinen Kompositionen für das Musiktheater einen Namen gemacht. Seine Radio-Oper Erosion wurde 1998 für den Prix d’Italia nominiert. Die Kammeroper Torre de Canela (Turm aus Zimt) wurde 1997 von BRTN/ARTE verfilmt. Mit Johann Kresnik arbeitete er zusammen an seiner Oper Die Sechste Stunde und an der Wiener Produktion Spiegelgrund. Klaus Maria Brandauer beauftragte Hans Rotman mit einer Komposition für sein Mozart-Programm. Bei Universal Pictures ist in diesem Jahr seine Filmmusik für das Festival in Cuenca (Spanien) erschienen. Rotmans Discographie weist mehr als 20 CD Einspielungen auf, u. a. mit Opern von Tschaikowski und Mozart.

Absätze